HP an Apple: Unsere PC sind längst Made in USA

Hewlett-Packard hat sich nach Apples lautstarker Ankündigung einer beabsichtigten teilweisen Mac-Produktion in den USA zu Wort gemeldet. „Eine Menge Lärm“, nannte es ein HP-Sprecher und verwies auf eigene kontinuierliche Herstellung in Amerika.

„HP-PCs wurden von Anfang an in den USA zusammengebaut“, heißt es in einem Blogeintrag. „Workstations und Desktop-PCs für geschäftliche Anwender werden in Indianapolis, HP-Server in Houston hergestellt. Diese Fabrikanlagen beschäftigen Hunderte von Menschen und stellen Produkte im Wert von Milliarden Dollar her.“ Insgesamt erfolge in diesem Jahr die Montage von 2,9 Millionen Rechnern in den USA.

HP lässt alle in den USA verkauften Workstations auch dort zusammenbauen (Bild: HP).

„Nahe unseren Kunden zu sein, hilft uns, ihre Bedürfnisse schnell und präzise zu erfüllen“, erklärte Tony Prophet, bei HP als Senior Vice President of Operations für PCs und Drucker verantwortlich. „HP-PCs werden in fünf Kontinenten von St. Petersburg bis Australien, von Shanghai über Brasilien bis zu den Vereinigten Staaten montiert.“ Vor fünf Jahren habe HP die meisten europäischen Desktops aus China liefern lassen, heute erfolge ihre Herstellung stattdessen in der Tschechischen Republik, der Türkei und Russland.

Die lokal montierten Rechner gehen überwiegend an Geschäftskunden. Dabei erfolgt häufig eine Fertigung nach Kundenwünschen, auch sind die Produkte hochwertiger als aus Asien zugelieferte. Selbst eine begrenzte Anzahl von Business-Notebooks der EliteBook-Serie wird laut Prophet in Nordamerika montiert.

Die New York Times unterstellt Apple schlichte wirtschaftliche Gründe dafür, sich für mehr „Made in USA“ zu entscheiden. Demnach machen die Arbeitskosten bei einem Notebook rund 4 bis 5 Prozent des Verkaufspreises aus – und damit nur wenig mehr als die Luftfrachtkosten. Das werde sich jedoch wahrscheinlich bald umkehren, da die Herstellungskosten durch zunehmende Automation sinken und sich die Frachtkosten gleichzeitig erhöhen.

Zudem bringe die Montage der Teile eine begrenzte Zahl von Arbeitsplätzen, aber der Wert von Computern liege vor allem in Prozessoren, Grafikchips sowie Displays. Insbesondere hier beschleunige sich der Trend zur Automatisierung. „Der wertvollste Teil des Computers, ein mit Mikroprozessor und Arbeitsspeicher bestücktes Mainboard, wird bereits weitgehend durch spezialisierte Roboter hergestellt“, berichtet die Zeitung. „Die Menschen fügen dann beispielsweise Batterien ein und befestigen Displays.“

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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