SGI hat zusammen mit der Universität Illinois ein Verfahren zur Twitter-Analyse vorgestellt: The Global Twitter Heartbeat. Es fahndet in Echtzeit nach Gefühlsäußerungen. Technische Basis ist ein SGI-Data-Mining-System des Typs UV 2000 Big Brain.

Die Software beschränkt sich auf mit Geotags oder Ortsangaben versehene Tweets. SGI zufolge ist es so möglich, die Träume und Ängste der Weltbevölkerung zu analysieren.

In der Praxis wertet die Engine etwa 10 Prozent aller Tweets aus, sobald sie gepostet werden – laut SGI sind das im Schnitt 50 Millionen von 500 Millionen Tweets täglich. Zunächst sucht sie nach Standorthinweisen, wobei es sich auch um einen Ortsnamen handeln kann, und nach Hinweisen auf den Tonfall. Aufgrund dieser Informationen sortiert sie die Tweets schon einmal vor, sodass auf dieser Stufe schon feststehen kann, dass in einer bestimmten Region eine erhitzte Debatte stattfindet.

Als Beispiele hat SGI den Hurrikan Sandy und die Präsidentschaftswahlen in den USA ausgewertet. Anlässlich der Wahl können die Wissenschaftler beispielsweise zu einem bestimmten Kandidaten tendierende Gebiete ausmachen und auch den Verlauf der Diskussion über den Wahltag hinweg verfolgen – von den ersten Umfrageergebnissen bis zur Ansprache Barack Obamas als Wahlsieger.

Twitter selbst hatte zu den Wahlen schon vorab ein Meinungsforschungstool für jedermann bereitgestellt. Damit ließen sich Retweets und Antworten auf die Kandidaten finden, die ein bestimmtes Schlüsselwort enthielten. Geografisch teilte Twitter die Mitteilungen nur nach Bundesstaaten auf.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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