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Deutschland fällt im EU-Vergleich bei PC-Kenntnissen zurück

Die Computerkenntnisse der Deutschen haben sich laut einer aktuellen Erhebung der europäischen Statistikbehörde Eurostat in den vergangenen Jahren leicht verschlechtert. Sechs Mitgliedsstaaten sind im internationalen Vergleich inzwischen an Deutschland vorbeigezogen.

2008 lag Deutschland noch auf Platz vier der EU-Rangliste. Damals verfügten 60 Prozent der Bundesbürger über mittlere bis gute Computerkenntnisse. Diese Quote ist nun auf 58 Prozent gefallen. Das reicht derzeit nur noch für Rang zehn in der EU.

An der Spitze stehen Island mit 77 Prozent und Luxemburg mit 75 Prozent. Im Durchschnitt der 27 Mitgliedsländer verfügt mit 52 Prozent gut die Hälfte der EU-Bürger über mittlere bis gute PC-Kenntnisse. Das entspricht einer Steigerung im Vergleich zu 2008 um fünf Prozentpunkte.

Für den EU-Vergleich hat Eurostat Frauen und Männer zwischen 16 und 74 Jahren in allen Mitgliedsstaaten repräsentativ befragt. In Interviews mussten sie Angaben zu ihren Fähigkeiten im Umgang mit dem PC machen. Kriterien waren unter anderem die Nutzung von Kalkulationstabellen sowie das Erstellen eines Computerprogramms mit Hilfe einer Programmiersprache.

Seit der letzten Erhebung im Jahr 2008 ist Deutschland bei den Computerkenntnissen von Platz vier auf zehn zurückgefallen (Bild: Bitkom).

Der Branchenverband Bitkom nimmt die Eurostat-Erhebung zum Anlass, erneut auf den Fachkräftemangel in Deutschland hinzuweisen. Er bleibt seiner Ansicht nach das größte Wachstumshemmnis der Branche.

Mehr als jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) will in diesem Jahr zusätzliches Personal einstellen, wie aus der vierteljährlichen Konjunkturumfrage des Bitkom hervorgeht. Zwei Drittel der Unternehmen (63 Prozent) leiden nach eigenen Angaben aber darunter, für offene Stellen nicht das geeignete Personal zu finden.

Laut Bitkom gibt es in Deutschland derzeit rund 38.000 offene Stellen für IT-Spezialisten, die nicht oder nur sehr schwierig zu besetzen sind. Aus Sicht des Branchenverbands müssen mehr junge Menschen für die technischen Themen, Ausbildungen und Studiengänge begeistert werden. Außerdem solle Informatik als Pflichtfach in der Sekundarstufe II eingeführt werden. Ziel müsse es sein, die Zahl der Studienabgänger und Auszubildenden im Technologiesektor zu steigern. Zudem will der Bitkom mehr Frauen für die Hightech-Branche gewinnen.

ZDNet.de Redaktion

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