Bitkom: Preise für Festplatten bleiben hoch

Die Preise für Festplatten haben sich bislang nicht von ihren Höchstständen Ende 2011 erholt. In den ersten drei Monaten 2012 sind sie lediglich um zwei Prozent zurückgegangen und verharren damit faktisch auf dem Niveau des Vorquartals. Das meldet der Hightech-Verband Bitkom auf Basis einer Preisanalyse durch das Vergleichsportal guenstiger.de, in die die Preisentwicklung von 2671 Festplatten im ersten Quartal eingegangen ist.

In Thailand werden rund ein Viertel aller Festplatten weltweit produziert. Bei der Flut im vergangenen Jahr waren zahlreiche Fertigungsstätten zerstört oder beschädigt worden, was zu einer Verknappung des Angebots führte. In der Folge stiegen die Preise für Speicherlaufwerke in Deutschland im vierten Quartal 2011 um fast 40 Prozent. Im wichtigen Segment der internen und externen 3,5-Zoll-Festplatten verdoppelten sie sich sogar nahezu. Die weltweiten Auslieferungen brachen gegenüber dem dritten Quartal 2011 um 30 Prozent ein.

„Die Preise für Festplatten haben noch nicht wieder das vormals niedrige Niveau erreicht“, sagt Bitkom-Präsident Dieter Kempf. „Die Hersteller fahren im Moment die Produktion schrittweise hoch.“ Nach Angaben der Anbieter werde das alte Produktionsniveau spätestens im September wieder hergestellt – fast ein Jahr nach dem Hochwasser.

„Trotz einer im Durchschnitt kaum spürbaren Preisbewegung der Festplattenpreise gab es in den vergangenen Monaten bei einzelnen Modellen extreme Ausschläge nach oben und nach unten“, so Kempf weiter. Verbraucher sollten daher die Preise für bestimmte Modelle beobachten sowie die Angebote von Einzelhändlern und Online-Shops vergleichen.

Spürbare Auswirkungen auf die Preise für Computer sieht der Bitkom nicht. „Wegen des scharfen Wettbewerbs können die PC-Hersteller höhere Bezugspreise für einzelne Komponenten kaum an die Kunden weitergeben“, erklärt Kempf.

Der Branchenverband rechnet damit, dass die Festplattenpreise im Jahresverlauf tendenziell sinken werden. Fraglich sei allerdings, ob sie wieder das niedrige Niveau vor der Flut erreichen, da die Produzenten hohe Summen in die Wiederherstellung ihrer Anlagen investierten, was die Preise nach oben treibe. Nach Analystenschätzungen müssen die Anbieter dafür rund eine Milliarde Dollar aufbringen. Zudem sind infolge der Flut auch die Preise für Komponenten von Zulieferern gestiegen, die ebenfalls von der Katastrophe betroffen waren.

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ZDNet.de Redaktion

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