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ICANN verlängert gTLD-Bewerbungsfrist bis Ende Mai

Der ICANN ist es gestern ein weiteres Mal missglückt, die Registrierungsmöglichkeit für generische Top-Level-Domains (gTLDs) wieder zu öffnen. Jetzt plant sie ein letztes Bewerbungsfenster vom 22. bis 30. Mai. Die Annahme würde damit einen Monat später abgeschlossen als ursprünglich vorgesehen.

Zum Preis von 185.000 Dollar pro gTLD können Bewerber Vorschläge solcher Domainnamen einreichen, die die bisherigen TLDs .com, .net und .org sowie die Länderdomains wie .de oder .it ergänzen sollen. Denkbar wären beispielsweise .bayern oder .hamburg, .google oder .shop. Erfolgreiche Bewerber könnten dann Domains innerhalb ihrer TLD vergeben – etwa zdnet.bayern an ZDNet. Dafür zahlen die TLD-Betreiber jährlich noch einmal 25.000 Dollar.

Die Internet-Verwaltung hatte Mitte April – am eigentlich letzten Tag der Bewerbungsfrist – eine Sicherheitslücke entdeckt. Einer Erklärung zufolge tritt das Problem bei „unterbrochenen Löschvorgängen von Dateianhängen“ auf. „Dadurch konnten einige Bewerber die Dateinamen und Nutzernamen anderer Bewerber einsehen.“ Der Vewerbungsstopp sollte sicherstellen, dass keine eingegangenen Bewerbungen unvollständig oder in anderer Weise problembehaftet sind.

Demand Media hat gestern angekündigt, dass es „18 Millionen Dollar in Bemühungen um Top-Level-Domains“ investiere. Welche Namen es anstrebt, sagte es nicht. Mit Enom betreibt es einen der größten Domain-Registrierungsdienste der USA. Marktführer ist in diesem Bereich aber der ISP GoDaddy, der nach eigenen Angaben nur drei gTLDs anstrebt – .GoDaddy und zwei nicht genannte.

Die ICANN hatte letzte Woche erwähnt, dass bis zum Zeitpunkt des Registrierungsstopps 2091 Bewerbungen eingegangen waren. An Gebühren hat sie schon 350 Millionen Dollar kassiert.

Einzelne Bewerber können bis zu 50 gTLDs beantragen. Die Bewerbung selbst ist mit einer Extragebühr von 5000 Dollar verbunden. Die ICANN bietet aktuell aber eine Rückerstattung an, falls sich einer der Kandidaten aufgrund der technischen Schwierigkeiten zurückziehen möchte.

[mit Material von Paul Sloan, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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