Forscher: SSDs sterben spätestens in zwölf Jahren aus

Wissenschaftler der University of California in San Diego glauben nicht an eine große Zukunft von Solid State Drives. Ihre Forschungen (PDF) haben ergeben, dass geringere Größe hier zu einem beträchtlichen Leistungsschwund führt. Sie sagen deshalb vorher, dass bei einer Strukturbreite von 6,5 Nanometern das Ende der SSD-Technik gekommen ist. Im Jahr 2024 soll es so weit sein.


Die Bandbreite von SSDs lässt Wissenschaftlern zufolge mit größerer Dichte massiv nach (Bild: Intel).

In ihrem Bericht heißt es, man habe 45 Flash-Chips unterschiedlicher Größe analysiert. Die Leitung hatte Doktorandin Laura Grupp, als Laborleiter war Steven Swanson beteiligt. Außerdem stellte Microsoft Research John Davis für eine Mitarbeit ab. Die Medien reichten von 72 Nanometern bis zu den heute üblichen 25 Nanometern Strukturbreite und kamen von insgesamt sechs Herstellern.

Das Fazit der Forscher: Unabhängig von der Technik – SLC, MLC oder TLC – leide die Bandbreite massiv, während die Kapazität der Zellen und damit die Speicherdichte steige. Sie widersprechen damit der Storage-Industrie, die in den schnellen, stabilen SSDs ihre Zukunft sieht und mit sinkenden Preisen endgültig als Nachfolger der Festplatte etablieren möchte.

Die Forscher nutzten aber keine speziell angepassten Flash-Controller, die heute als wichtiger Faktor leistungsfähiger Medien dieser Art gelten. Insbesondere SandForce aus den USA hat einen guten Ruf als Chipdesigner; seine Controller kamen zuletzt in performanten Intel-SSDs zum Einsatz. Bis 2024 haben die Hersteller noch Zeit, dem von den Wissenschaftlern beschriebenen Effekt entgegenzuwirken.


Mit steigender Kapazität von SSDs sinkt die Bandbreite (Diagramm: University of California, San Diego).

ZDNet.de Redaktion

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