Suchabkommen mit Mozilla ist Google fast eine Milliarde Dollar wert

Das kürzlich um drei Jahre verlängerte Suchabkommen zwischen Google und Mozilla garantiert dem Firefox-Entwickler angeblich fast eine Milliarde Dollar Einnahmen. Wie AllThingsD unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, zahlt Google knapp 300 Millionen Dollar pro Jahr dafür, dass seine Suchmaschine die vorausgewählte Option in dem Browser ist.

Dieser Betrag liegt deutlich über dem, was Mozilla bisher von Google kassiert hat. 2010 hatte Google 84 Prozent zu Mozillas Jahresumsatz von 123 Millionen Dollar beigetragen – also rund 103 Millionen Dollar. Das waren 18 Prozent mehr als 2009.

Grund dafür, dass Google zur Verlängerung der Suchpartnerschaft nun deutlich mehr Geld auf den Tisch legen musste, waren den Quellen von AllThingsD zufolge Konkurrenzangebote von Yahoo und Microsoft. Vor allem Microsoft habe versucht, Bing als Standardsuche für Firefox zu etablieren und Google dort zu verdrängen.

Obwohl seine Suche Bings Algorithmen nutzt, war Yahoo angeblich ebenfalls an einer Kooperation mit Mozilla interessiert gewesen, um seinen stetig sinkenden Anteil am Suchmarkt zu stabilisieren. Doch der Deal wurde für Yahoo letztlich zu teuer.

Das bisherige Suchabkommen zwischen Google und Mozilla, das die Partner 2008 geschlossen hatten, war im November ausgelaufen. Seine Verhandlungsposition hatte Mozilla dadurch gestärkt, dass es Ende März mit Firefox 4 Microsoft Bing als Suchoption einführte. Ende Oktober folgte eine Firefox-Version mit Bing als Standardsuche. Außerdem unterhält Mozilla auch weiterhin Suchpartnerschaften mit Yahoo, Yandex, Amazon und eBay.

Anders als noch 2008 konkurriert Firefox heute mit Googles eigenem Browser Chrome. Laut einer aktuellen Statistik von StatCounter hat er Firefox bei den weltweiten Marktanteilen vom zweiten Platz hinter Microsofts Internet Explorer verdrängt. Net Applications sieht hingegen Firefox noch knapp vor Chrome. Dennoch ist der Trend eindeutig: Chrome gewinnt, Firefox und Internet Explorer verlieren Marktanteile. Hält diese Entwicklung an, könnte Chrome bald der meistgenutzte Browser in Europa werden.

ZDNet.de Redaktion

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