Dezember-Patchday: Microsoft schließt Duqu-Lücke

Microsoft hat an seinem Dezember-Patchday 13 Sicherheitsupdates veröffentlicht. Drei davon stopfen als „kritisch“ eingestufte Löcher. Darunter ist eines im Windows-Kernel (MS11-087), das beim Umgang mit TrueType-Schriften auftritt und bereits vom Trojaner Duqu ausgenutzt wird. Das Risiko der anderen Anfälligkeiten bewertet das Unternehmen mit „hoch“.

Eine besonders hohe Priorität räumt der Softwarekonzern einem kumulativen Sicherheitsupdate von ActiveX-Kill-Bits (MS11-090) ein, das für Windows XP, Server 2003, Vista, Server 2008, 7 und Server 2008 R2 zur Verfügung steht. Ein Angreifer könnte über die Schwachstelle beliebigen Schadcode einschleusen und ausführen. Zuvor müsste er ein Opfer dazu bringen, eine bestimmte Webseite im Internet Explorer aufzurufen. Ebenfalls als kritisch eingestuft ist ein Loch in Windows Media (MS11-092) unter Windows XP, Vista und 7.

Die weiteren Patches beseitigen Fehler in Office 2007 und Office 2010 sowie Office für Mac 2011, Publisher 2003 und Publisher 2007, PowerPoint 2007 und PowerPoint 2010 sowie Office für Mac 2008 und Excel 2003. Darüber hinaus sind die Windows-Komponenten Active Directory, Client/Server-Runtime-Subsystem und OLE anfällig. Ein kumulatives Update für den Internet Explorer stopft drei weitere Löcher.

Ursprünglich wollte Microsoft im Dezember 14 Updates bereitstellen. Einen Patch musste das Unternehmen nach eigenen Angaben kurzfristig aufgrund von Kompatibilitätsproblemen mit einer Anwendung eines Drittanbieters zurückziehen. Es sollte eine als BEAST (Browser Exploit Against SSL/TLS) bezeichnete Lücke in der Version 1.0 von Transport Layer Security (TLS) schließen, die seit September bekannt ist. „Wir beobachten das Problem weiter und haben bisher noch keine Exploits gefunden“, sagte Microsoft-Sprecher Jerry Bryant.

Insgesamt hat Microsoft 2011 damit 99 Sicherheitsbulletins veröffentlicht. 32 Prozent davon waren nach Unternehmensangaben als „kritisch“ eingestuft. Das sei der geringste Prozentsatz seit der Einführung der monatlichen Patchdays 2004 und in absoluten Zahlen der geringste Wert seit 2005, schreibt Mike Reavey, Senior Director des Microsoft Security Response Center, in einem Blogeintrag.


Microsoft zufolge ist der Anteil kritischer Patches 2011 auf den niedrigsten Stand seit 2004 gesunken (Bild: Microsoft).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google schließt kritische Sicherheitslücke in Android 14

Weitere schwerwiegende Fehler stecken in Android 12 und 13. Insgesamt bringt der Mai-Patchday 29 Fixes.

4 Stunden ago

IT Sicherheit: digitale Angriffe sicher abwehren

IT-Sicherheit - Erkennen und Abwehren von digitalen Angriffen

9 Stunden ago

Bestverkaufte Smartphones: Apple und Samsung dominieren

Das iPhone 15 Pro Max ist das meistverkaufte Smartphone im ersten Quartal. Das Galaxy S24…

12 Stunden ago

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

1 Tag ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

1 Tag ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

2 Tagen ago