Nokia liefert einziges MeeGo-Smartphone N9 aus

Nokia hat nach eigenen Angaben mit der Auslieferung des N9 begonnen: seines einzigen MeeGo-Smartphones. In Deutschland kommt es zwar nicht in den Handel, lässt sich aber ab sofort über die deutsche Amazon-Site vorbestellen. Die 16-GByte-Version schlägt als EU-Import mit 619 Euro zu Buche; die 64-GByte-Variante kostet 799 Euro. Nokia selbst gibt den unverbindlichen Verkaufspreis mit 570 Euro beziehungsweise 666 Euro an.

Das Gerät besitzt einen gebogenen AMOLED-Bildschirm mit 3,9 Zoll Diagonale, der von einer Scheibe aus kratzfestem Gorillaglas geschützt wird. Es gibt drei Basis-Homescreens, zwischen denen der Anwender mit einer Wischbewegung wechseln kann: Benachrichtigungsfenster, Startbildschirm sowie ein Fenster mit geöffneten Anwendungen. Als Betriebssystemversion kommt MeeGo 1.2 Harmattan zum Einsatz. Anwendungen sind kompatibel zum Framework Qt 4.7. Angaben zum Prozessor macht Nokia nicht; laut Amazon-Datenblatt Datenblatt (PDF) ist der Arbeitsspeicher 1 GByte groß.

Das Smartphone misst 11,6 mal 6,1 mal 1,2 Zentimeter und wiegt 135 Gramm. Die Sprechzeit beträgt elf Stunden im GSM-Betrieb (Standby: 380 Stunden). Das N9 beherrscht UMTS mit HSPA (maximal 14,4 MBit/s im Downstream und 5,7 MBit/s im Upstream), WLAN nach IEEE 802.11a/b/g/n sowie Bluetooth 2.1 plus EDR. Es enthält zudem einen NFC-Chip, der künftig bei Handy-Bezahlsystemen Verwendung finden könnte.

Das N9 nimmt Videos mit 720p auf und enthält eine 8-Megapixel-Kamera mit großer Blendenöffnung, um auch bei wenig Licht Bilder machen zu können. Das Chassis fertigt Nokia aus einem einzigen Stück Polykarbonat. Dieses Material wurde gewählt, weil es laut Hersteller die beste Antennenleistung ermöglicht. Nokia liefert das N9 in Schwarz, Cyanblau und Magenta aus.

Ende Juni hatte CEO Stephen Elop bekannt gegeben, das ursprünglich im Februar eingestellte N9 doch noch auf den Markt zu bringen. MeeGo ist die Zusammenführung der Betriebssysteme Maemo von Nokia und Intels Moblin. Das Open-Source-Projekt wird von einer Community betreut; offizieller Herausgeber ist die gemeinnützige Linux Foundation. Bisher liegen von Acer und Asus je ein Netbook mit MeeGo vor. Als offizielle Testumgebung diente das Maemo-Smartphone Nokia N900.

Da Nokia aufgrund seines Handyabkommens mit Microsoft künftig auf Windows Phone als Smartphone-OS setzt, ist MeeGo ähnlich verwaist wie HPs WebOS. Allerdings hat es noch weniger Interesse bei App-Entwicklern hervorgerufen als das von Palm entwickelte Betriebssystem.

Intel will MeeGo jetzt mit der konkurrierenden Plattform LiMo verschmelzen. Die beiden linuxbasierten Systeme gehen in einem neuen Projekt namens Tizen auf. Hinter der LiMo Foundation stehen Hersteller wie NEC, Panasonic und Samsung.

ZDNet.de Redaktion

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