Research In Motion sieht noch beträchtliche Probleme beim kommenden 4G-Mobilfunkstandard LTE. Das Warten lohne sich aber, sagte Johanna Dwyer, die als Senior Director bei RIM für Funkstandards zuständig ist. Auf der Messe Mobile Broadband World 2011 in Berlin versprach sie „eine zweifellos große kommerzielle Akzeptanz“, auch wenn es „eine Menge nicht komplett gelöster Probleme mit der Mobilität“ gebe.
Die Probleme treten Dwyer zufolge auf, wenn sich Nutzer von Funkzelle zu Funkzelle bewegen. „Die ersten Implementierungen in Funksticks, Notebooks und Tablets lassen Mobilität vermissen. Bei einer LTE-Zelle die Verbindung zu kappen und bei einer anderen wieder eine herzustellen ist keine echte Übergabe.“ Wer jetzt schon LTE-fähige Endgeräte auf den Markt werfe, riskiere, die Kunden zu enttäuschen.
RIM selbst hat eine Variante seines Tablets mit LTE ausgestattet. Kürzlich war auch ein Dokument durchgesickert, demzufolge das neue Smartphone Curve 9370 über LTE verfügen wird.
Auch mit Sprachtelefonie über LTE sieht Dwyer noch Schwierigkeiten. „Voice für LTE ist noch sehr unreif – man braucht einem leitungsvermittelte Ausweichlösung.“ Und selbst hinsichtlich der hohen Geschwindigkeiten von LTE sagte die RIM-Managerin: „Wir sind noch nicht so weit, wie wir dachten. Es kann immer einen Datenengpass geben.“ Die Effizienz bei der Frequenznutzung sei gegenüber den Vorgängern gar nicht so groß. Der aktuelle LTE-Standard sehe nur 1,5-mal so viel Bandbreite wie HSPA vor. Wenn sich der Verbrauch mobiler Bandbreite weiter jedes Jahr verdopple, sei dieser Vorteil „in wenigen Monaten aufgefressen“.
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