IBM-Supercomputer Watson erstellt medizinische Diagnosen

IBM hat ein Abkommen mit der US-Krankenversicherung WellPoint geschlossen. WellPoint wird den spätestens durch seinen Auftritt beim Quiz „Jeopardy“ bekannten Supercomputer Watson nutzen, um Diagnosen zu erstellen und Therapien vorzuschlagen.

IBM hat damit erstmals einer kommerziellen Nutzung von Watson zugestimmt. Details sollen heute folgen, schreibt das Wall Street Journal. WellPoint wolle mit Hilfe des Supercomputers Kosten reduzieren und den Patienten gleichzeitig eine bessere Versorgung ermöglichen, heißt es. Zunächst soll das System mit der Nachsorge von Patienten betraut werden. Die Diagnose erstellt ein Arzt; das Pflegepersonal im Krankenhaus begleitet den Fall anschließend gemeinsam mit Watson.

Später sollen es vor allem onkologische Arztpraxen sein, die Zugriff auf Watson bekommen – also solche, die Krebspatienten betreuen. Die Ärzte könnten vom PC aus die Ressourcen des Supercomputers nutzen.

IBM zufolge ist Watson in der Lage, in knapp drei Sekunden etwa 200 Millionen Seiten an Inhalten zu verarbeiten. So dürfte er schnell einen Wissensvorsprung gegenüber menschlichen Ärzten haben und die medizinische Fachliteratur besser kennen. Das von WellPoint entwickelte System soll ausdrücklich darauf hinweisen, von wo ein Behandlungsvorschlag stammt.

Mit der Arztkarriere wandelt Watson auf den Spuren seines mutmaßlichen Namensgebers: Auch John Watson, der Begleiter des Detektivs Sherlock Holmes, war Arzt. Allerdings dürfte dem Supercomputer eine erfolgreichere Laufbahn beschieden sein: IBM erwartet, dass Watson sich zu einer Geschäftssparte mit einer Milliarde Dollar Umsatz entwickeln wird. Die anvisierten Anwendungsgebiete sind Produktentwicklung, Forschung und auch Callcenter.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Stunde ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

17 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

19 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

20 Stunden ago