Die bei Yahoo vergangene Woche als CEO entlassene Carol Bartz ist am Freitag auch aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten. Dies berichtet das Wall Street Journal.
Eine Stellungnahme des Aufsichtsrats zu den Vorgängen liegt weiter nicht vor; Bartz dagegen hat ihre Perspektive der Zeitschrift Fortune in einem Interview geschildert. Sie sagt, der Aufsichtsrat habe unter enormem Druck gestanden, vor allem, nachdem er vor ihrem Start das Übernahmeangebot von Microsoft im Wert von 44,6 Milliarden Dollar abgelehnt hatte. „Der Aufsichtsrat hatte dermaßen Schiss, als schlechteste Firmenleitung des Landes zu gelten. Jetzt versuchen sie zu zeigen, dass sie nicht so blöd sind, wie sie sind.“ Im selben Interview hatte Bartz auch gesagt: „Die haben mich verarscht.“
Nach dem Interview war erwartet worden, dass Bartz ihre Abfindung in Höhe von rund 10 Millionen Dollar durch die Beleidigungen verwirkt hat. Jetzt berichtet das WSJ aber, es gebe kein Zeichen dafür, dass Yahoo eine diesbezügliche Klausel in Bartz‘ Vertrag bemühen will.
Eine Quelle des WSJ bestätigt auch Pläne von Yahoo-Gründer Jerry Yang, das Unternehmen zurückzukaufen. Eine andere Option soll ein Einstieg von AOL sein. Jedenfalls sei es derzeit Schwerpunkt des Aufsichtsrats, eine neue strategische Ausrichtung zu finden. Das habe Vorrang vor der Suche nach einem neuen CEO, soll ein Insider gesagt haben.
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