Unter den Schwanengesängen für HPs WebOS-Tablet Touchpad ist auch einer von The Next Web, der eine interessante These mit einem Test untermauert. Dem Blog zufolge war die Hardware des Touchpad einfach zu langsam. Man habe als Gegenprobe WebOS auf einem Apple iPad 2 installiert, wo es „deutlich schneller“ lief.
Selbst als Web-App im Browser Safari des iPad 2 sei WebOS noch schneller gelaufen als nativ auf dem Touchpad, heißt es bei The Next Web. Dass die Hardware „veraltet und lahm“ war, hätten auch die Entwickler des Geräts bestätigt. Man habe damals einfach die Komponenten eines bei HP herumliegenden älteren Konzepts genommen.
Dieser Darstellung widerspricht allerdings Anandtech. Dieser Blog gibt der Palm-Software die Schuld – und nicht dem Snapdragon-Prozessor von Qualcomm. Man habe den Javascript-Benchmark Sunspider 0.9 parallel auf iPad 2 und WebOS ausgeführt, und das Touchpad sei um Faktor 2,5 unterlegen. Palm sei es gelungen, eine hervorragende Oberfläche zu gestalten, aber „der darunter liegende Linux-Code benötigte (und benötigt noch) viel Arbeit. Mit einfachen Tricks, wenn man etwa die Aufzeichnungen abstellt und den Bootvorgang ordentlich implementiert, sind schon merkliche Verbesserungen herauszuholen.“
Indessen zeigt der anhaltende Run auf das Touchpad nach der Preissenkung auf 99 Dollar in den USA und 99 Euro in Europa, dass ein Erfolg des Tablets nicht unmöglich war. HPs Bestellhotline ist nach wie vor dauerhaft belegt; die Shop-Software sendet nur Fehlermeldungen zurück. Zum richtigen Preis hätte dieses Tablet ein Erfolg werden können. Amazon, dessen Tablet-Start mutmaßlich im Herbst ansteht, dürfte dies genau beobachtet haben. Sein E-Book-Reader Kindle kostet in der Tablet-Version derzeit 139 Euro – also nur unwesentlich mehr als das radikal reduzierte HP Touchpad.
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