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IPv4-Adressen zu 95 Prozent verbraucht


Von den insgesamt 256 Blöcken des IPv4-Adressraums waren im Juni noch 16 verfügbar. Im Oktober sind es nur noch zwölf (Bild: ARIN).

Die Number Resource Organization (NRO), welche die für die Vergabe von IP-Adressen zuständigen fünf Regional Internet Registries (RIR) vertritt, hat darauf hingewiesen, dass 95 Prozent der verfügbaren 4,3 Milliarden IPv4-Adressen vergeben sind. Laut Axel Pawlik, Vorsitzender der NRO, ist damit ein neuer Meilenstein erreicht. Die Zuteilung der letzten IPv4-Blöcke stehe nun kurz bevor.

Der gesamte IPv4-Adressraum ist in 256 Blöcke unterteilt, die „Schrägstrich-8“ oder „/8“ genannt werden. Derzeit gibt es laut NRO noch zwölf dieser Blöcke, im Juni waren es noch 16. Sieben Blöcke sollen noch im normalen Vergabeverfahren zugeteilt werden. Der Rest werde gleichzeitig an die fünf lokalen Registrare AfriNIC, APNIC, ARIN, LACNIC und RIPE NCC ausgegeben.

„Angesichts des aktuellen Verbrauchs werden die letzten fünf Blöcke Anfang 2011 an die RIRs vergeben“, heißt es in einer Pressemitteilung der NRO. Anfang des Jahres hatte die Behörde noch angenommen, der Vorrat werde bis 2012 reichen. „Der Druck zur Einführung von IPv6 nimmt zu.“

Das Internet Protocol Version 6 (IPv6) bietet Billionen zusätzliche Adressen und hebt damit die Einschränkungen des Adressraums von IPv4 auf. Allerdings sind die beiden Versionen des Internetprotokolls nicht kompatibel. „Wir arbeiten mit Interessenvertretern auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene zusammen, um sicherzustellen, dass jeder auf die Einführung von IPv6 vorbereitet ist“, sagte Pawlik.

Noch in diesem Jahr sollen die fünf regionalen Registrierungsstellen mehr als 2000 iPv6-Adressblöcke zuweisen. Das seien 70 Prozent mehr als 2009, so die NRO. Die Zahl der vergebenen IPv4-Adressen nehme 2010 nur um acht Prozent zu.

Großkonzerne wie Comcast, Google, Facebook und die Deutsche Telekom arbeiten bereits an der Umstellung auf IPv6. Zahllosen kleineren Unternehmen steht der Wechsel noch bevor. Auf IPv4 basierende Dienste werden auch künftig erreichbar sein. Aber diejenigen, die nur IPv4 unterstützen, werden nicht mit der IPv6-Welt kommunizieren können.

Die NRO geht nicht davon aus, dass es einen Last-Minute-Ansturm auf IPv4-Adressen geben wird. Allerdings könne eine schlechte Vorbereitung auf IPv6 zu höheren Kosten führen und die Stabilität und Sicherheit des Internets gefährden.

ZDNet.de Redaktion

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