Fingerabdrücke auf dem Touchscreen können Passwörter preisgeben


Das grafische Passwortsystem des Nexus One lässt sich leicht knacken (Bild: Google).

Forscher der University of Pennsylvania sind der Ansicht, dass Fingerabdrücke auf Touchscreens Smartphones unsicher machen können. Zu diesem Schluss kommen sie aufgrund einer Untersuchung (PDF) des Google Nexus One und des HTC G1, die beide mit grafischen Passwörtern – bestimmten Fingerbewegungen auf dem Display – entsperrt werden können.

Entsperrt ein Anwender sein Gerät häufig auf diese Weise, bleiben den Wissenschaftlern zufolge ölige Substanzen auf dem Bildschirm zurück – auch wenn man ihn zwischendurch putzt. „Latente Schmierer können verwendet werden, um kürzlich sowie häufig berührte Bereiche des Bildschirms zu ermitteln – eine Form von Sicherheitslücke“, schreiben sie.

Im Versuchsaufbau konnten die Forscher bei idealen Lichtbedingungen in über 90 Prozent der Fälle das grafische Passwort entschlüsseln. Dazu nahmen sie Fotos des Bildschirms auf und bearbeiteten sie mit einer gewöhnlichen PC-Fotosoftware.

Von normalen Eingaben lassen sich die Passwortsequenzen durchaus unterscheiden, schreiben die Wissenschaftler. Alphanumerische Passwörter seien aber nicht zwangsläufig sicherer, zumal viele Menschen einfache Sequenzen nutzten und für viele Dienste das gleiche Passwort vergäben. Es sei zudem mit einigem Aufwand verbunden, ein Telefon zu stehlen und die Oberfläche wie beschrieben auf besonders hartnäckige Schmierer zu scannen.

Grafische Passwörter bestehen üblicherweise aus vier Positionen, die in der korrekten Reihenfolge verbunden werden müssen. Würde man die Zahl erhöhen, könnte das dieses Verfahren bedeutend sicherer machen.

Die Sicherheitslücke ist in dieser Woche schon die zweite gemeldete Schwachstelle von Android: Kaspersky warnte vor einem SMS versendenden Trojaner, der einen Fehler des Smartphone-Betriebssystems ausnutzt.

HIGHLIGHT

Malware für Android: echte Gefahr oder Übertreibung?

Antivirenhersteller warnen vor Schädlingen im Android Market und bieten kostenpflichtigen Schutz an. ZDNet erläutert, warum es faktisch keine Malware für das Google OS gibt, und ein Virenschutz nicht erforderlich ist.


HIGHLIGHT

ZDNet.de für mobile Geräte: m.zdnet.de

ZDNet.de steht nun auch in einer für mobile Geräte optimierten Version zur Verfügung. Unter m.zdnet.de finden Sie Nachrichten, Blogs und Testberichte.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

14 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

15 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

16 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

24 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

1 Tag ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

2 Tagen ago