Ex-Solaris-Entwickler ruft Open-Source-Projekt Illumos ins Leben

Garrett D’Amore hat auf der Basis der quelloffenen Komponenten von OpenSolaris das Open-Source-Projekt Illumos ins Leben gerufen. Ziel des ehemaligen Solaris-Mitentwicklers ist es, das Überleben und die unabhängige Weiterentwicklung des Betriebssystems sicherzustellen.

Als Fork will D’Amore Illumos jedoch nicht verstanden wissen, eher als Alternative, die den Wettbewerb belebt. Auch als Wettbewerb zu Solaris sieht er es nicht. Oracle sei vielmehr zur Mitwirkung eingeladen worden und man wünsche sich eine gute Zusammenarbeit mit dem Hersteller. Der habe aber auf Anfragen bisher nicht reagiert.

Derzeit wird das Projekt außer von D’Amores Arbeitgeber Nexenta auch von Belenix, BerliOS, Greenviolet, Joyent, Schillix und dem britischen Hoster Everycity unterstützt.

D’Amore möchte um den quelloffenen Kern des Betriebssystems eine neue, nicht mehr von Oracle abhängige Community aufbauen. Deren erste Aufgabe wird es sein, die in OpenSolaris genutzten proprietären Code-Bestandteile durch vollkommen quelloffene zu ersetzen. Auf dem Ergebnis könnten dann Open-Source-Firmen wie D’Amores Arbeitgeber Nexenta aufsetzen und eigene Distributionen erstellen.

Nach der Übernahme von Sun hat Oracle sich zur Zukunft von OpenSolaris nie klar geäußert. Dieses hartnäckige Schweigen führte zu erheblichen Spannungen zwischen dem Hersteller und der Community. Das OpenSolaris Governing Board (OGB), das die Entwicklung des freien Betriebssystems beaufsichtigt und organisiert, hat sogar mit seiner Auflösung gedroht.

„Das OGB hat großes Interesse daran, für die Mitarbeit an und die offene Weiterentwicklung von OpenSolaris zu werben sowie im Auftrag der Community mit Oracle zusammenzuarbeiten. Dafür muss Oracle bis zum 16. August 2010 eine Kontaktperson für das OGB bestimmen. Sie muss die Kompetenz haben, über die Zukunft von OpenSolaris zu sprechen und mit der OpenSolaris-Community Kontakt zu halten“, so OGB-Mitglied Neale Ferguson. Andernfalls werde das OGB bei einer Versammlung am 23. August auf die Klausel in seiner Satzung zurückgreifen, nach der die Kontrolle über die Community auf Oracle zurück übertragen werden kann.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

11 Stunden ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

12 Stunden ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

17 Stunden ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

21 Stunden ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

21 Stunden ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

2 Tagen ago