Categories: Sicherheit

TippingPoint setzt Frist für Sicherheits-Fixes

Der Sicherheitsspezialist TippingPoint setzt Softwareanbietern ab sofort eine Frist von sechs Monaten, um Schwachstellen zu schließen, die über seine Zero Day Initiative (ZDI) gemeldet wurden. Das kündigt TippingPoints Manager für Sicherheitsforschung, Aaron Portnoy, in einem Blogeintrag an.

Das zu Hewlett-Packard gehörende Unternehmen bezahlt Sicherheitsforscher über sein ZDI-Programm für die „verantwortungsvolle Veröffentlichung von Schwachstellen“. Die Informationen werden anschließend in die Intrusion-Prevention-Systeme des Unternehmens integriert und an die jeweiligen Hersteller weitergegeben, damit diese Patches entwickeln können.

Die Sechsmonatsfrist gelte auch für bereits gemeldete Fehler, schreibt Portnoy. Der erste Stichtag sei somit der 4. Februar 2011. Über eine mögliche Verlängerung werde von Fall zu Fall entschieden. Sollte ein Unternehmen keinen Patch bereitstellen, werde TippingPoint Details zu den Sicherheitslücken veröffentlichen und Nutzer mit Informationen versorgen, wie sie sich vor den Exploits schützen können. So will das Unternehmen Softwareanbieter dazu zwingen, Schwachstellen schneller zu schließen.

In der Vergangenheit hatten Softwareanbieter unbegrenzt Zeit, um die von TippingPoint gemeldeten Fehler zu beheben. Derzeit sind laut Portnoy über 120 Schwachstellen nicht behoben – 31 wurden bereits vor über einem Jahr entdeckt. Die älteste Lücke wurde laut einer Liste mit unveröffentlichten Sicherheitswarnungen am 22. Mai 2007, also vor 1156 Tagen, gemeldet.

Belohnungen für Schwachstellen sind bei Softwareherstellern umstritten. Google zahlt externen Entwicklern, die sicherheitsrelevanten Probleme melden, zwischen 500 und 3133,70 Dollar. Mozilla hatte im vergangenen Monat seine Prämie von 500 auf 3000 Dollar erhöht.

Zu den Gegnern von Belohnungsprogrammen gehört Microsoft. Ende Juli hatte der Konzern angekündigt, weiterhin nicht für Sicherheitslücken zu bezahlen. Die derzeitige Regelung, die Entdecker in den Security-Bulletins zu erwähnen, funktioniere sehr gut.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Recall: Microsoft stellt KI-gestützte Timeline für Windows vor

Recall hilft beim Auffinden von beliebigen Dateien und Inhalten. Die neue Funktion führt Microsoft zusammen…

2 Stunden ago

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

9 Stunden ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

12 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago