Einigung mit Börsenaufsicht kostet Dell 100 Millionen Dollar

Dell wird 100 Millionen Dollar (77 Millionen Euro) zahlen und damit eine Klage wegen betrügerischer Buchhaltungspraktiken abwenden. Die Praktiken habe das Unternehmen angewandt, um die Gewinnerwartungen von Wall-Street-Analysten zu erfüllen. Zuvor hatte die US Securities and Exchange Commission (SEC), die amerikanische Börsenaufsicht, das Unternehmen und Chairman Michael Dell unter die Lupe genommen. Laut der bereits veröffentlichten Untersuchung soll Dell Prämien von Intel für die Benutzung ihrer Prozessoren „nicht angegeben“ haben. Außerdem sollen die Gründe für Dells steigende Profite „in erheblichem Maße falsch dargestellt“ worden sein.

Dell erklärte, dass das Unternehmen selbst und Michael Dell der Einigung mit der SEC zugestimmt hätten, ohne damit ein Fehlverhalten oder einen Verstoß gegen Gesetze einzugestehen.

Die Zahlung kommt nicht überraschend. Dell hatte bereits vor einem guten Monat angekündigt, 100 Millionen Dollar Rückstellungen für eine Einigung mit der SEC zu bilden. Die Buchhaltung von Dell war bereits 2007 wegen Unregelmäßigkeiten in die Schlagzeilen geraten. Schon damals hatten Aktionäre wegen nicht richtig ausgewiesener Intel-Zahlungen in Milliardenhöhe Klage eingereicht.

„Nach Meinung des Vorstands ist diese Einigung im Interesse des Unternehmens, der Kunden und der Anteilseigner, weil sie eine fünfjährige SEC-Untersuchung abschließt“, erklärte Sam Nunn, Dells vorsitzender Direktor. Der Vorstand stehe rückhaltlos hinter Chairman und Chief Executive Officer (CEO) Michael Dell.

Michael Dell, sein Unternehmen und andere Vorstände haben außerdem einer gerichtlichen Verfügung zugestimmt, welche die SEC bei einem Bundesgericht in Washington eingereicht hatte. Darin erklärt die SEC, dass die „angemessene Offenlegung“ der Geschäftsverhältnisse mit Intel auf Nachlässigkeit und nicht auf betrügerische Absicht zurückging. Dell will laut Verfügung in Zukunft nicht mehr gegen die betreffenden Vorschriften verstoßen und zahlt 4 Millionen Dollar (3 Millionen Euro) Strafe.

ZDNet.de Redaktion

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