IBM bringt Mainframes und Blade-Server zusammen

IBM hat einen neuen Mainframe-Server und eine dazugehörige neue Systemarchitektur vorgestellt. Als Betriebssystem können dabei z/OS (Mainframe), IBM AIX (Unix) sowie Linux genutzt werden. Wichtigste Komponenten sind neben der neuen zEnterprise-Mainframe-Einheit die IBM zEnterprise BladeCenter Extension (zBX) als Sitz der Anwendungen, sowie der IBM zEnterprise Unified Resource Manager (zManager) als Chefdirigent an der Konsole.

IBM sieht den Entwurf des neuen kompakten Enterprise-Systems als Antwort auf eines der aktuell drängendsten Probleme in den Rechenzentren: Während die klassische Mainframe-Struktur und die dazugehörende Datenbank in einem „Silo“ sitzen, laufen die Programme der Applikationen in einem anderen – obwohl diese doch zusammenarbeiten müssen. Das führte bisher zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen, unerwünschten Medienbrüchen und damit hohen Kosten. Besonders letzteres war immer wieder ein Argumentationsansatz für die Konkurrenz.

Das soll sich ändern. IBM kommt zwar nicht umhin, den gemeinen x86-Server im Rechenzentrum zu tolerieren, findet aber noch genügend Einsatzgebiete, in denen der Mainframe seine Vorteile ausspielen kann. Ansatzpunkte gibt es genug: Schließlich spricht der eine oder andere im Zuge von Virtualisierung und Private Clouds schon wieder von einem „Software-Mainframe“.

Warum, so Big Blue, sollte man da nicht gleich auf das Original zurückgreifen? IBM-Kunden können nun auf der neuen zBX-Blade-Plattform Anwendungen, die auf IBM-Power7- und System-x-BladeCenter-Systemen laufen, in den zEnterprise-Mainframe-Server integrieren und sie über den Großrechner managen. Dazu kommen neue Blades, die für unterschiedliche Workloads optimiert sind, zum Beispiel Analytics oder Verwaltung von Web-Infrastrukturen.

In den Blade-Teil des Systems können sich die dedizierten Blade-Server, da sie als Mainframe-Ressourcen verwaltet werden, mit ihren Daten und Workloads mit dem Mainframe System z verbinden. Dabei können zehntausende von Off-the-shelf-Anwendungen genutzt werden. Zunächst wird IBM General-Purpose-Blades auf Basis von IBM-Power7-Technologie und AIX einsetzten. Darüber hinaus stellt das Unternehmen ein workload-optimiertes Blade – den IBM Smart Analytics Optimizer – vor, um die Leistung komplexer Analytik-Workloads zu beschleunigen und die Transaktionskosten deutlich zu senken.


Hybridserver zEnterprise (Bild: IBM)

Applikationen auf dem Blade Center

Zusätzlich ist die Ankündigung von General-Purpose-Blades für den zBX auf der Basis von System x mit Linux geplant. Von Windows-Blades ist derzeit noch nicht die Rede. Weitere Workload-optimierte Blades sollen unter anderem IBM DataPower für bessere Webseiten- und Netzwerkleistung umfassen.

Als Steuermann des neuen Kombisystems dient der IBM zEnterprise Unified Resource Manager (kurz zManager). Die erste Firmware ihrer Art sitzt auf der Konsolen-Hardware und integriert die Ressourcen verschiedener Plattformen als ein einziges virtualisiertes System. Sie bietet so einen einheitlichen Managementansatz für zEnterprise. Laut IBM können über 100.000 virtualisierte Server auf einem komplett konfigurierten Cluster von zEnterprise-Systemen als ein einziges, gemeinsames System verwaltet werden. Der zManager ist damit ein zentraler Baustein, um die Qualitätsattribute des Mainframes wie Sicherheit und Zuverlässigkeit auch für Workloads auf Power-und x86-BladeCenter-Systemen zu nutzen.

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ZDNet.de Redaktion

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