Business Intelligence: Open Source nimmt weiter Fahrt auf

Durch die Konsolidierung der Softwarepartner bei den Unternehmen sieht Dan Sommer, Senior Research Analyst bei Gartner, auch im Markt für Business Intelligence eine Konzentration auf wenige große Anbieter. Dennoch sei der Markt abseits der allumfassenden, unternehmensweiten Lösungen noch sehr bewegt. Akteure mit ganz unterschiedlichem Hintergrund und technischem Ansatz – klein und groß, Open Source oder propietär, On-Premise oder cloudbasiert – bemühten sich vor allem um die Fachabteilungen.

Mit einigem Erfolg, denn genau diese investierten auch in erheblichem Umfang. „Line-of-Business-Lösungen verbuchen ein rapides Umsatzplus – nicht weiter verwunderlich angesichts von Dashboard- und Data Discovery-Tools mit leistungsstarker In-Memory-Analyse- und benutzerfreundlichen Visualisierungsfunktionen. Die machen sie zu einer ebenso attraktiven wie lukrativen Alternative zur herkömmlichen IT. Die in diesem Segment aktiven Anbieter und die überaus rege Open-Source-Gemeinde sind die stärksten Antriebsmotoren für den boomenden BI-Markt“, so Sommer.


Dan Sommer, Senior Research Analyst bei Gartner (Bild: Gartner)

Die Beobachtungen des Gartner-Experten Sommer bestätigt auch Lünendonk. Das deutsche Beratungs- und Marktforschungshaus hatte bereits im vergangenen Jahr festgestellt, dass trotz des scheinbaren Übergewichts der IT-Riesen Spezialisten durchaus noch eine Chance haben.

Auch in einer aktuelleren, vom IT-Beratungshaus Cirquent zusammen mit Professor Arnold Picot, vom Münchner Institut für Information, Organisation und Management durchgeführten Umfrage unter 150 Unternehmen steht Business Intelligence als Management-Tool ganz oben auf der Liste strategischer Themen. Im praktischen Einsatz zeigen sich aber oft Defizite, da die Unternehmen häufig verschiedene BI-Werkzeuge nebeneinander einsetzen.

Die Autoren der Studie sehen das als Problem, die Anbieter von Open-Source-Lösungen als Chance, die sie jetzt nutzen wollen. Allen voran die beiden US-Anbieter Jaspersoft und Pentaho. Während ersterer schon länger mit eigenem Personal auch in Deutschland aktiv ist, baut letzterer sein Büro hierzulande gerade erst auf. Ambitioniert sind jedoch beide.

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ZDNet.de Redaktion

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