Datenbanken: Was die dritte Generation bringt

Datenbank-Administratoren bekommen ein neues Berufsbild: „Alles, was ihr bisher wusstet, ist falsch“, so die etwas zugespitzte Aussage der Marktforscher von IDC. In den kommenden fünf Jahren werden die großen Datenbanken zusätzliche Skalierbarkeit durch Clustering erhalten, die OLTP-Datenbanken werden durch In-Memory-Datenbanken ergänzt oder gleich ganz in den Speicher verlegt. „Randtechnologien werden zunehmend zum Mainstream“, prognostiziert IDC-Analyst Carl Olofson.

Besonders aktiv spricht derzeit SAP über die daraus erwachsenden Möglichkeiten. Immer wieder betont das Management, wie sich durch spaltenbasierende Datenbanktabellen die Geschwindigkeit erhöht und welche Veränderungen sich durch In-Memory-Analyse von In-Memory-Datenbanken ergeben. Der Wettbewerb, der schon länger leistungsfähige Datenbank anbietet, und vielleicht deshalb weniger aufgeregt agiert, setzt zwar etwas andere Akzente, strebt aber ähnliche Verbesserungen an. Bei Oracle und IBM stehen derzeit jedoch eher die Kombination aus hauseigener Hard- und Software im Vordergrund. Insgesamt machen aber alle großen Hersteller bereits jetzt weit ausholende Schritte in die Datenbank-Zukunft.

Die Oracle Datenbankmaschine V2 setzt auf das Grid als Basisarchitektur und besteht aus den Grundkomponenten Datenbank-Server, Storage-Zellen und Netzwerk. Das Infiniband-Netzwerk erlaubt eine Geschwindigkeit von 40 Gigabyte pro Sekunde. Als Prozessor wird der Intel Xeon 5500 (Nehalem) verwendet. Gegenüber der Vorgängerversion sind Netzwerkdurchsatz und Plattenkapazität verdoppelt, die Geschwindigkeit des Hauptspeichers verdreifacht worden.

Oracle verwendet jetzt den neuen Flash-Cache als Second-Level-Cache. Dieser kann entweder ohne Zutun des Anwenders erfolgen, Tabellen lassen sich aber auch explizit für Flash-Cache-Nutzung aktivieren.

Der neue Storage-Index optimiert den Zugriff dadurch, dass bestimmte Plattenbereiche automatisch und transparent von vorne herein ausgeschlossen werden. Der Storage-Index wird im Haupt-Speicher der Storage-Zelle vorgehalten und dynamisch aufgebaut. Der Netto-Effekt: Weniger Lesen, weniger Verarbeiten.

Die im September 2009 erschienene Oracle Datenbank 11g R2 baut teilweise auf der Datenbankmaschine auf und enthält die neue Funktion RAC One Node, also die Möglichkeit, Real Application Cluster (RAC) auf einem einzigen Knoten aufzubauen. Außerdem ist die Grid-Infrastruktur laut Oracle jetzt per Plug and play verfügbar und es gibt einen neuen Installer, der die Einrichtung der Datenbank spürbar vereinfacht.

Beachtenswert sind die neuen Kompressionsmöglichkeiten: Built-In Compression und Avanced Compression Option sowie die Exadata Hybrid Columnar Compression. Sie ermöglichen es, bis zu 80 Prozent Plattenplatz und damit eine Menge Geld zu sparen. Günter Stürner, Vice President Sales Consulting bei Oracle, schätzt, dass sich durch die neuen Kompressionsmöglichkeiten bis zu 16.000 Euro pro Terabyte und Jahr einsparen lassen.

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ZDNet.de Redaktion

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