Experteninterview: „Software könnte fünfmal schneller sein“

ZDNet: Das scheint sich aber jetzt zu ändern.

Dueck:: Richtig, und zwar aus zwei Gründen. Einmal, weil unsere Rechner in der Regel viel zu lange brauchen, um hochzufahren. Das ärgert viele Anwender, und es sollte nicht so sein. Zum anderen baut die Debatte um Green-IT- und den Umgang mit Ressourcen Druck auf. Inzwischen fragen sich auch die Spezialisten, ob es wirklich nötig ist, dass die Software ständig alle Prozessorbestandteile am Laufen hält. Langsam verschiebt sich der Fokus der Optimierung: weg von den immer schnelleren Prozessoren, hin zu neuen Konzepten.


„Langsam verschiebt sich der Fokus der Optimierung: weg von immer schnelleren Prozessoren, hin zu neuen Konzepten“, sagt Gunter Dueck (Bild: Gunter Dueck/omnisophie.de).

ZDNet: Welche Konzepte könnten das sein? In den letzten Jahren wurde ja viel über Objektorientierung gesprochen.

Dueck: Objektorientierung diente in erster Linie der Beschleunigung und Verbilligung der Programmerstellung: Man baut Module, die anschließend mehrfach verwendet werden sollen.

ZDNet: Welche Konzepte meinen Sie dann?

Dueck: Man kann sich zum Beispiel Systeme vorstellen, die aus vielen, aber billigeren Prozessoren bestehen. Diese Prozessoren wären dann jeweils nur für eine ganz bestimmte Anwendung oder Aufgabe zuständig. Sie würden auch nur laufen, wenn jemand an dieser Aufgabe, zum Beispiel Textverarbeitung, sitzt. Die übrige Zeit könnten sie einfach abgeschaltet bleiben. Das würde auch bedeuten, dass Anwendungen erheblich schneller hochfahren. Erste Ansätze dafür zeigen sich in den neuen Multicore-Architekturen.

ZDNet: Welche Effizienzressourcen vermuten Sie?

Dueck: Genau kann das niemand sagen. Ich gehe aber davon aus, dass Software mindestens um den Faktor Fünf schneller sein könnte. Ich habe aber auch schon erlebt, dass ein guter Programmierer, mit einer dafür geeigneten Programmiersprache, den Code einer Anwendung um den Faktor Zehn oder noch mehr beschleunigt hat.

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ZDNet.de Redaktion

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