WMI richtig nutzen: Windows mit Unix-Power verwalten

Um System-Informationen abzufragen, verwendet man im einfachsten Fall den Befehl WMIC PATH <Klassenname>. Mit WMIC PATH Win32_OperatingSystem bekommt man etwa Basisinformationen über das installierte Betriebssystem. Für viele WMI-Klassen bietet WMIC einen „Alias“. Der Alias für Win32_OperatingSystem lautet OS. Man kann dasselbe Ergebnis mit dem Befehl WMIC OS erzielen.

Probiert man das in der Windows-Kommandozeile aus, sieht man schnell, dass die Information zwar ausführlich, aber unübersichtlich ist, siehe Bild 1. Abhilfe schafft man, indem man die virtuelle Breite seines Kommandozeilenfensters erhöht. Das kann man über die Konsoleneinstellungen oder schneller mit dem Befehl MODE CON COLS=2000 erledigen. 2000 Zeichen mögen auf den ersten Blick viel erscheinen, das ist aber für viele Abfragen mit WMIC sinnvoll.

Da sich die Ausgabe mittels eines XSL-Stylesheets formatieren lässt, etwa für eine HTML- oder XML-Ausgabe, kann man durch den Zusatz /FORMAT:textvaluelist eine vertikale Liste erzwingen, etwa WMIC PATH Win32_OperatingSystem GET /FORMAT:textvaluelist. Man muss im Einzelfall sehen, welche Ausgabe günstiger ist. Zu beachten ist die Anweisung GET im letzten Beispiel. Sie ist zwar Default, muss jedoch angegeben werden, wenn man eine Option wie /FORMAT anhängt.

Auch wenn das breitere Fenster eine bessere Übersicht bringt, sollte man die Abfrage auf die Informationen, die man erhalten möchte, begrenzen. Das geht beispielsweise mit WMIC PATH Win32_OperatingSystem GET Caption, Version, ServicePackMajorVersion, Description. So erhält man nur die angeforderten Spalten, siehe Bild 2. Ebenso sieht man, dass die Reihenfolge der Spalten in der GET-Anweisung keine Rolle spielt. Ausgegeben werden sie immer alphabetisch. Das ist ein kleines Ärgernis.

Bild 3 zeigt, wie man WMIC für einen fremden Rechner nutzt. Dazu sind die Parameter /NODE:<Rechnername> /USER:<Benutzername> und optional /PASSWORD:<Passwort> der Kommandozeile hinzuzufügen. Lässt man den Parameter /PASSWORD weg, fragt WMIC interaktiv danach. Bei diesen Parametern ist WMIC ein bisschen „überempfindlich“, was Sonderzeichen betrifft. Daher sollte man <Rechnername>, <Benutzername> und <Passwort> immer in Anführungszeichen setzen, um Probleme zu vermeiden.

Für eine Remote-Nutzung müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Zunächst benötigt man Administratorrechte auf dem fremden Rechner. Bei einer lokalen Nutzung können viele Informationsabfragen auch durch normale Benutzer erfolgen. Zweitens muss sichergestellt sein, dass die Firewall einen entfernten WMI-Aufruf durchlässt.

In der Windows-Firewall gibt es dazu die vordefinierte Regel „Windows Management Instrumentation (WMI-in)“ für Heim- und Domain-Netzwerke. Will man den Zugriff auch in öffentlichen Netzen erlauben, muss man die Regel von Hand hinzufügen. Bild 4 zeigt, wie sie aktiviert wird. Bei Verwendung einer anderen Firewall müssen die für File- und Print-Sharing notwendigen Ports und der TCP-Port 135 geöffnet sein.

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ZDNet.de Redaktion

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