Microsoft und die Europäische Union führen einem Bericht des Nachrichtensenders Bloomberg zufolge erste Gespräche, um eine Einigung zu mehreren möglichen Kartellvergehen des Unternehmens zu erzielen. Dem Bericht zufolge will der Softwareanbieter die Streitigkeiten beilegen, bevor die Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes zum Jahresende ihr Amt niederlegt.
Die Gespräche betreffen zum einen die Bündelung von Internet Explorer und Windows, zu der seit Januar ein offizielles Kartellverfahren gegen Microsoft läuft. Als Folge wird Microsoft sein neues Betriebssystem Windows 7 in Europa ohne Browser auf den Markt bringen.
Zum anderen erhebt die EU-Kommission den Quellen des Nachrichtensenders zufolge auch Vorwürfe im Zusammenhang mit der Implementierung des Open Document Format in die Office-Anwendungen Excel und Word. Nach Angaben von Microsoft wurde im Januar 2008 aufgrund einer Beschwerde eines Handelsverbands eine offizielle Untersuchung eingeleitet.
2007 hatte die EU Microsoft zur Zahlung einer Geldstrafe von 497 Millionen Euro verurteilt. Da der Softwareanbieter nach Ansicht der Wettbewerbshüter gegen frühere EU-Sanktionen verstoßen hatte, verhängten sie Anfang 2008 ein erneutes Bußgeld von 899 Millionen Euro, wogegen Microsoft Widerspruch eingelegt hat.
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