In den USA hat sich bereits eine ganze Reihe von Unternehmen darauf spezialisiert, den Softwareriesen ein Stück vom Wartungskuchen abzunehmen. Neben Rimini Street gehören dazu etwa die auf JD-Edwards-Anwendungen spezialisierten Dienstleister Spinnaker und Versytec oder der bei Peoplesoft und JD Edwards kompetente Anbieter NetCustomer.
Forrester-Analyst Ray Wang glaubt, dass Oracle-Kunden bald die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht haben und die Ausgaben für Wartung und Support nicht mehr als gottgegeben hinnehmen werden. In Deutschland ticken die Uhren aber scheinbar langsamer. Hierzulande scheuen sich die Dienstleister noch, mit ihren Angeboten in die traditionelle Domäne der Softwarehersteller einzubrechen. Sie positionieren sich als Ergänzung, etwa dann, wenn Unternehmen flexiblere und günstigere Support-Angebote benötigen, als sie der Hersteller selbst anbietet.
An die Softwarewartung wagen sie sich in der Regel noch nicht, denn dass ist ein schwieriges Geschäft: Neben Sicherheit und Fehlerbehebung gehören dazu schließlich auch Weiterentwicklungen und die Anpassung an gesetzliche Änderungen.
Uwe Herrmann beispielsweise, Geschäftsführer der Herrmann & Lenz Services GmbH, Datenbank-Spezialist und Oracle-Partner, sieht die von seinem Unternehmen angebotenen Dienstleistungen ganz klar als Ergänzung zu den Wartungs- und Supportangeboten von Oracle. Die Gebühren dafür müssten Unternehmen einfach bezahlen, schließlich seien sie die Voraussetzung, um Patches und Unterstützung bei Software-Bugs zu erhalten. „Kunden haben da eigentlich gar keine Wahl.“
Auch Herrmann & Lenz konzentriert sich daher darauf, Firmen zu unterstützen, die nicht über ausreichend viele oder nicht ausreichend geschulte Datenbankadministratoren verfügen. Außerdem sei die Kommunikation mit dem Oracle-Support über den Metalink zwar unkompliziert, aber oft zu langsam – und wenn dann eine Antwort komme, sei nicht immer gegeben, dass der eigene Datenbankadministrator damit richtig umgehen könne.
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