Mit Fujitsu Siemens Computers enden Europas IT-Träume

Europa verliert mit Fujitsu Siemens Computers seinen letzten IT-Infrastruktur-Konzern von Rang, doch niemand weint dem Unternehmen eine Träne nach. Siemens ist froh, den Klotz vom Bein zu haben, Fujitsu sieht in der Übernahme der Europäer eine Globalisierungsinitiative, die das wechselhafte Geschäft endlich auf Kurs bringen soll, und die ehemaligen FSC-Mitarbeiter machen auf Optimismus nach dem Motto: Alles wird gut, denn es gibt uns noch.

Tatsächlich hätte FSC bei den Übernahmeverhandlungen zwischen Siemens und Fujitsu kaum besser fahren können. Schon die Umbenennung von Fujitsu Siemens Computers (FSC) in Fujitsu Technology Solutions (FTS) signalisiert Kontinuität – und tatsächlich verspricht Fujitsu, dass sich für die Kunden vorläufig nichts ändert.


Kai Flore, Leiter der Computersparte von Fujitsu, kündigte FSC ab und FTS an und hofft auf „unendlich viele Möglichkeiten“ (Bild: Hermann Gfaller).

Auch eine Bestandsgarantie für den Standort Augsburg sowie die Einstellungen von Ingenieuren für den Software- und Service-Bereich wurde in Aussicht gestellt. Allerdings möchte sich das Unternehmen aus der Herstellung von Consumer-PCs mit besonders niedriger Marge verabschieden. Das dürfte die Mitarbeiter der PC-Fertigung im thüringischen Sömmerda alarmieren.

Nach Einschränkung der Kompetenzen klingt im ersten Moment auch die Gliederung in Ländereinheiten. Tatsächlich soll FTS jedoch Kontinentaleuropa, den Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika und sogar Indien betreuen. Hinzu kommt, dass FTS die weltweite Produktverantwortung (vom Design bis zur Produktion) für x86-Server, Speichersysteme und die daraus hervorgehenden Lösungen und Service-Produkte übertragen wurde. Den Länderorganisationen bleibt nur der Vertrieb überlassen.

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ZDNet.de Redaktion

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