Am gestrigen Donnerstag hat auch die portugiesische Tochter des insolventen Speicherchipherstellers Qimonda Konkurs angemeldet. Wie portugiesische Medien berichten, bedeutet das sehr wahrscheinlich das Aus für den Standort Vila do Conde.
Dennoch soll alles versucht werden, um den Standort und das Unternehmen mit seinen rund 1300 Mitarbeitern zu erhalten. Die Verantwortlichen diskutierten bereits über Rettungspläne und mögliche Restrukturierungsmaßnahmen, heißt es.
Die Insolvenz des portugiesischen Werkes erhöht den Druck auf das Land Portugal. Erst vor kurzem hatte der Staat erklärt, sich im zweistelligen Prozentbereich am gesamten Qimonda-Unternehmen zu beteiligen – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass der portugiesische Standort erhalten bleibe. Mit der Insolvenz dürften nun auch andere potenzielle Investoren vor einem Einstieg zurückschrecken.
Am Qimonda-Standort in Dresden läuft heute um 12 Uhr ein Ultimatum für die 2200 Mitarbeiter ab, sich für oder gegen die geplante Transfergesellschaft zu entscheiden. Sollte der überwiegende Teil der Belegschaft für die Gesellschaft stimmen, sei die Finanzierung für über drei Monate durch die Bundesagentur für Arbeit und einen Kredit in Höhe von 21 Millionen Euro so gut wie gesichert, sagte Insolvenzverwalter Michael Jaffé. Andernfalls werde das Projekt abgeblasen, und den Qimonda-Mitarbeitern würde ab 1. April die Arbeitslosigkeit drohen.
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