Infineon schreibt weiterhin hohe Verluste

Infineon leidet weiterhin unter der Wirtschaftskrise und der Insolvenz seiner Speicherchip-Tochter Qimonda. Im ersten Geschäftsquartal 2009 (bis 31. Dezember) brach der Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 24 Prozent auf 830 Millionen Euro ein. Im Vergleich zum Vorquartal ging der Umsatz um 28 Prozent zurück. Das belegen die heute veröffentlichten Zahlen (PDF) des Halbleiterherstellers.

Der Nettoverlust betrug im ersten Geschäftsquartal 404 Millionen Euro (2008: minus 529 Millionen Euro). Hatte Infineon im Vorjahresquartal noch einen operativen Gewinn von 80 Millionen Euro erzielt, steht nun ein Verlust von 102 Millionen Euro zu Buche.

Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten, abzüglich Steuern, lag bei minus 288 Millionen Euro. Der Betrag setzt sich aus 93 Millionen Euro für unrealisierte Währungseffekte, die sich im Wesentlichen aus dem Verkauf des Inotera-Anteils durch Qimonda an Micron ergaben, sowie aus 195 Millionen Euro für Rückstellungen und Wertberichtigungen in Folge der Qimonda-Insolvenz zusammen.

Das Nettoergebnis aus fortgeführten Geschäften (ohne Qimonda) verschlechterte sich von 48 Millionen Euro Gewinn im ersten Fiskalquartal 2008 auf 116 Millionen Euro Verlust. Der Verlust pro Aktie sank für das Gesamtgeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal um neun Prozent von 0,55 Euro auf 0,50 Euro.

Infineon begründet die schlechte Bilanz vor allem mit einer „signifikant sinkenden Nachfrage in Folge des weltweiten Wirtschaftsabschwungs“ und einer „Lagerbestandsanpassungen in der gesamten Zulieferkette für Elektronikprodukte“. Der Umsatz gingen gegenüber dem Vorquartal in allen Bereichen zurück. Am stärksten betroffen waren die Segmente Automotive (minus 34 Prozent) und Wireless Solutions (minus 31 Prozent). Hauptsächlich aufgrund des starken Dollars lag der Umsatz nach Angaben des Unternehmens aber dennoch leicht über den Erwartungen.

Für das laufende Geschäftsquartal rechnet Infineon mit einem etwa zehnprozentigen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorquartal. Eingeleitete Sparmaßnahmen sollen im zweiten Quartal fortgeführt werden. Für das gesamte Fiskaljahr 2009 geht der Hersteller von 15 Prozent Umsatzrückgang und einem negativen Gesamtergebnis aus.

ZDNet.de Redaktion

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