Cisco übertrifft Erwartungen trotz Umsatzrückgang

Cisco hat gestern Abend die Zahlen für das zweite Quartal seines Geschäftsjahres vorgelegt. Mit Einnahmen von 1,9 Milliarden oder 32 Cent pro Aktie und Verkaufserlösen von 9,1 Milliarden Dollar übertraf der Netzwerkausrüster ganz knapp die Erwartungen der Wall Street. Der Umsatz ging im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres um 7,5 Prozent zurück, der Gewinn (Non-GAAP) liegt 21,5 Prozent unter dem des Vergleichsquartals. Dennoch gewann die Aktie leicht und schloss bei 15,84 Dollar. Im nachbörslichen Handel setzte sich der Aufwärtstrend fort.

CEO John Chambers gab sich langfristig zuversichtlich. Seine Strategie zur Krisenbewältigung sei die Expansion in neue, an das bisherige Angebot angrenzende Märkte und die Konzentration auf die wichtigsten Felder des bestehenden Portfolios. Außerdem bekräftigte er noch einmal das bereits im November ausgegebene Ziel, die Betriebsausgaben allmählich zu reduzieren. Chambers hatte damals von Kostensenkungen von rund einer Milliarde Dollar gesprochen, Entlassungen aber zumindest vorerst ausgeschlossen. Allerdings war wenige Wochen zuvor ein Einstellungsstopp verhängt worden.

Gegenüber Analysten erklärte Chambers, dass sein Unternehmen für das kommende Quartal einen Umsatzrückgang zwischen 15 und 20 Prozent erwarte. Andere Firmenchefs wichtiger US-IT-Firmen, etwa Steve Ballmer, hatten sich zuletzt angesichts der unsicheren Wirtschaftslage geweigert, Prognosen abzugeben.

Außerdem informierte Chambers über die Entwicklung des Bestelleingangs in den vergangenen Monaten: Dieser ging im Vergleich zum Vorjahr im November um 9 Prozent, im Dezember um 11 Prozent und im Januar um 20 Prozent zurück. Dieser Wert ist für den Netzwerkausrüster wichtig, da er nach wie vor hauptsächlich darauf angewiesen ist, neue Netzwerkkomponenten zu verkaufen. Dadurch wird aber lediglich einmalig Geld in die Kassen gespült. Wiederkehrende Einnahmen, etwa Lizenzgebühren, tragen bei Cisco bisher vergleichsweise wenig zum Umsatz bei.

Cisco-CEO John Chambers will die Krise durch „Expansion in neue, an das bisherige Portfolio angrenzende Märkte“ überwinden (Bild: Cisco Systems).
ZDNet.de Redaktion

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