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SaaS: Paradigmenwechsel am Horizont

Wenn Sie mich fragen, dann könnte es in der Software-Branche bald gehörig krachen. Denn am Horizont deutet sich ein Paradigmenwechsel ab, auf den die etablierten Software-Konzerne nicht oder nur ungenügend reagieren: Es geht um SaaS, also Software as a Service.

Wie Sie wissen, bin ich ein bekennender Fan von online-basierenden Anwendungen wie etwa Google Text & Tabellen. Unzählige weitere Anbieter sind in diesem Segment schon tätig, oder stehen in den Startblöcken. Aber die großen Hersteller zaudern. So scheint Microsoft mit seinen Bemühung nicht so recht voran zu kommen. Auch sonst gibt es vor allem Lippenbekenntnisse. Lediglich der CRM-Anbieter Salesforce.com ist offenbar erfolgreich mit einem Bezahlmodell für SaaS unterwegs. Trotzdem bin ich überzeugt, dass der Online-Software die Zukunft gehört, vor allem aus Kostengründen.

Vermutlich wird es so sein: Die etablierten Software-Hersteller werden zaudern und auch die meisten der potenziellen Großkunden. Aber von unten werden Start-ups, sowohl auf Anbieter- als auch auf Kundenseite, nachwachsen und SaaS etablieren. Die Zauderer unter den Anbietern werden dann über kurz oder lang auf ihrer Software, und die Kunden auf ihren Kosten sitzen bleiben.

Die Frage ist nur, wann es tatsächlich so weit ist. Die Gründe für SaaS sind eigentlich überzeugend: Kein Aufwand für Software-Wartung und Server, vergleichsweise geringe und gut kalkulierbare monatliche Kosten sowie insgesamt geringer Overhead. Dagegen spricht die Angst vieler potenzieller Nutzer, wichtige Daten außer Haus geben zu müssen. Nicht von der Hand zu weisen ist außerdem das Problem, dass viele Unternehmen für ihre Ansprüche maßgeschneiderte oder zumindest stark angepasste Lösungen benötigen. Individualisierung ist nicht gerade eine Paradedisziplin von SaaS.

Doch ich bin mir sicher, dass es sich mit SaaS versus herkömmlicher Software genauso verhält, wie seinerzeit mit Ebay contra Kleinanzeigen oder Wikipedia contra Brockhaus. Irgendwann wird das Althergebrachte obsolet werden. Es liegt momentan vor allem an der Software-Industrie. Wenn die überzeugenden Angebote da sind, dann wird es auch losgehen.

ZDNet.de Redaktion

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