Die Computermaus feiert ihren 40. Geburtstag

Am 9. Dezember 1968 präsentierte Douglas C. Engelbart stellvertretend für eine Gruppe von 17 Forschern des Stanford Research Institute auf einer Konferenz vor rund 1000 Computerfachleuten als Ergebnis eines mehrjährigen Projektes zur Mensch-Computer-Interaktion unter anderem einen „X-Y-Positionsanzeiger für ein Bildschirmsystem“. Das war die Geburtsstunde der Computermaus, wie wir sie heute kennen.

Den ersten Maus-Prototyp baute jedoch nicht Engelbart, sondern Bill English, der damalige Chefingenieur des Augmentation Research Center am Stanford Research Institute. Das Holzgehäuse enthielt ein Rad, mit dessen Hilfe die Bewegung des Gerätes in Cursorbewegungen auf dem Bildschirm umgesetzt wurden. Wegen der einzelnen roten Taste oben auf dem Gerät und dem an der Rückseite herausführendem Kabel fand ein Mitarbeiter, das Gerät sehe wie eine Maus aus. Welcher Mitarbeiter das genau war, ist heute nicht mehr bekannt, der Begriff setzte sich aber durch.

Auf der Konferenz am 9. Dezember 1968 wurden übrigens auch noch einige andere Innovationen vorgestellt, die langfristig gesehen das Informatik-Universum entscheidend veränderten: Dazu gehören auch die Idee des Hypertext, Objektadressierung, dynamische Dateiverlinkungen und eine Möglichkeit, wie zwei Personen an unterschiedlichen Standorten über Audio und Video kommunizieren und dabei den selben Bildschirminhalt vor sich haben können.

Sie alle mussten jedoch eine Weile auf den Erfolg warten, da damals die Technik einfach noch nicht bereit dafür war. Das erklärt auch, warum Engelbart in Ruhe bis zum 17. November 1970 warten konnte: An diesem Tag erteilte ihm das amerikanische Patentamt unter der Patentnummer 3.541.541 die Rechte für den X-Y-Positionsanzeiger für ein Bildschirmsystem.

Auch die Computermaus setzte sich nicht sofort durch. Ihre große Zeit begann erst in den Achtzigerjahren. Meilensteine waren 1983 der Einstieg von Microsoft in das Marktsegment mit der nur ein Jahr zuvor gegründeten Hardware-Division sowie die Markteinführung des Apple Lisa mit einer durch eine Maus bedienten grafischen Benutzeroberfläche.

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ZDNet.de Redaktion

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