GeForce GTX 280 im Test: GPU mit Turbo für 2D-Anwendungen


Zweifellos stellt der GeForce GTX 280 die Spitze der technologischen Entwicklung bei Grafikprozessoren dar. In Sachen 3D-Performance setzt der Chip neue Maßstäbe, besonders wenn eine große Auflösung mit hoher Darstellungsqualität gewählt ist. Zusätzlichen Mehrwert erzielen die GeForce-Chips, wenn durch das in Kürze erwartete Treiber-Update die GPUs auch zur Berechnung der Spiel-Physik geeignet sind. Die durchschnittlich elffache Performance eines Intel Q6600 sollte Vorfreude bei 3D-Spielern aufkommen lassen.

Neben den spitzenmäßigen 3D-Leistungswerten lässt jedoch ein anderer Umstand die neuen GeForce-Chips in den Blickpunkt des Interesses rücken. Gemessen an der täglich wachsenden Anzahl von CUDA-Programmen, die die enorme Rechenkraft von Nvidias Grafikchips nutzen, und die um ein Vielfaches schneller ablaufen als mit einem Intel-Chip, könnte die Nvidia-Technik eine Revolution auslösen. 933 GigaFLOPS des GTX 280 im Vergleich zu 96 GigaFLOPS des Intel Extreme Q9650 mit 3 GHz sprechen eine klare Sprache. Intel sollte also von der erfolgreichen Einführung der CUDA-Technologie einigermaßen besorgt sein.

Mit CUDA können Anwendungen relativ leicht die enorme Rechenpower der Nvidia-GPU nutzen. CUDA-Programme sind mit GPU-Power bis zu 149 mal schneller als mit einem 3-GHz-Quad-Core-Prozessor.

Neben technisch-wissenschaftlichen Anwendungen setzen auch einige Finanzdienstleister für die Realtime-Simulation von Prozessen auf die neue Technik. Den Durchbruch im Massenmarkt sollte die CUDA-Technik erleben, wenn Consumer-Lösungen in den rechenintensiven Bereichen Video-, Audio- und Bildverarbeitung verfügbar sind. Erste Beispiele, wie mit dem von Elementals entwickelten Programm BadaBOOM, welches in 35 Minuten einen Zwei-Stunden-HD-Film ins iPod-Format umwandelt, wofür ein Intel-Quad-Core fast fünf Stunden länger benötigt, lassen aufhorchen.

Es hat den Anschein, als würden einige bekanntere Firmen dem Beispiel Elementals folgen. Adobe will beispielsweise die GPU zur Beschleunigung einiger Filteroperationen in Photoshop nutzen. Auch Adobe Flash soll von den Fähigkeiten der GPU profitieren. Last but not least hat Apple auf der gerade zu Ende gegangenen Entwicklerkonferenz in San Francisco Unterstützung für die Nutzung der GPU-Rechenkapaziät für das nächste Betriebssystem Mac OS X 10.6 Snow Leopard angekündigt. Schon bald könnte daher die zentrale Bedeutunng der CPU für die Leistungsfähigkeit eines PC-Systems passé sein. Stattdessen kann die Frage nach der CUDA-Tauglichkeit für die Leistungsfähigkeit eines Computers wesentlich bedeutsamer werden.

Für den Test des GeForce GTX 280 kommt eine Grafikkarte von Point of View zum Einsatz.

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ZDNet.de Redaktion

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