Heiß diskutiert: Lizenz- und Preismodell von MySQL

„MySQL Server ist Open Source; zusätzliche Dienstleistungen, Werkzeuge und Support sind im kommerziellen MySQL-Enterprise-Abo enthalten“, umschreibt Arnö die Grundzüge der Lizenzpolitik.

Bei der Frage nach dem konkreten Preismodell bleibt Arnö aber vage, ja nahezu philosophisch: „MySQL Community Server ist für Benutzer, die bereit sind Zeit einzusetzen, um Geld zu sparen. MySQL Enterprise Server ist für Kunden, die bereit sind, Geld einzusetzen, um Zeit zu sparen und Seelenfrieden zu bekommen.“ Insgesamt ändere sich jedoch kaum etwas, versichert der Manager. „Höchstens, dass die Gruppe von zusätzlichen Werkzeugen um die oben genannten Add-Ons erweitert wird.“

„MySQL Server ist Open Source; zusätzliche Dienstleistungen, Werkzeuge und Support sind im kommerziellen MySQL-Enterprise-Abo enthalten“, sagt Kaj Arnö, VP Community Relations, von MySQL (Bild: MySQL).

Axel Röber glaubt, dass MySQL „in der Entscheidungsmatrix für die Auswahl eines RDBMS dann im Bereich Preis vermutlich nicht mehr so deutlich punkten kann. Da aber die kommerziellen Anbieter oft auch nicht gerade günstig sind, bleibt mit einer geschickten und angemessenen Preis- und Lizenzpolitik Spielraum für MySQL.“ Andere Open-Source-Projekte hätten vergleichbare Lizenzmodelle aber in der jüngeren Vergangenheit aufgegeben. Sie bieten mittlerweile nur noch eine kostenlose Open-Source Lizenz und kommerziellen Support. Denn, so Röber „der Erfolg des Modells von MySQL steht und fällt auch mit den Alternativen aus dem nichtkommerziellen Lager: zum Beispiel, ob PostgreSQL die entstehende Lücke füllen kann.“

Die Einschätzung von Web-Entwickler Heddesheimer ist ähnlich: „Als problematisch sehe ich allerdings, wenn das Preismodell eine Jahresgebühr vorsieht. Hier werden sicher viele Kunden nach Alternativen suchen, da gerade in Deutschland für Software nur einmal bezahlt wird. Üblicherweise läuft eine gute Software durchaus über 5 bis 8 Jahre ohne wesentliche Änderungen. Viele Kunden werden nicht einsehen, warum sie jedes Jahr für eine Software zahlen sollen, die vor Jahren installiert wurde. In diesem Fall müsste ich mir tatsächlich Gedanken machen, ob ich nicht PostgreSQL als Alternative anbieten sollte.“

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ZDNet.de Redaktion

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