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Microsoft kauft sich Zukunftschancen

Eines vorweg: Fünf-Jahres-Prognosen haben sich in der Vergangenheit nahezu immer als falsch erwiesen. Richtig gute Gründe, warum es bei den neuesten Gartner-Vorhersagen anders sein sollte, gibt es nicht, denn die Dinge entwickeln sich stets entweder deutlich langsamer oder aber wesentlich schneller als ursprünglich gedacht. Das ist allerdings kein Trost für Microsoft, könnte es doch auch bedeuten, dass alles noch viel schlimmer kommt.

Wenn die Analysen von Gartner auch nur annähernd den Tatsachen entsprechen, zeichnen sich zahlreich Trends ab, die Microsoft Sorgen machen sollten. Der wichtigste davon ist, dass sich Apples Marktanteil in den USA und Westeuropa bis 2011 verdoppeln soll. Aktuell hat der Hersteller am US-Computermarkt laut Zahlen von IDC einen Anteil von 5,8 Prozent – Tendenz stark steigend. Das Unternehmen wuchs 2007 deutlich schneller als die Wettbewerber HP oder Dell und verkaufte rund 4,1 Millionen Macs – 31,3 Prozent mehr als noch 2006.

Sorgen sollte in Redmond auch Gartners Trendanalyse in Bezug auf die Verwendung mobiler Geräte hervorrufen. 2012 werden, so Gartner, die Hälfte der mobilen Mitarbeiter ihre Notebooks zu Hause lassen. Dagegen werden kleinere, webfähige Geräte zu Preisen unter 400 Dollar rasant an Popularität gewinnen. Unterstützt wird diese Entwicklung dadurch, dass es immer einfach wird, Daten und Einstellungen im Internet zu speichern und über jedes webfähige Gerät wieder aufzurufen.

Auch das ist keine gute Nachricht für Microsoft, hat sich das Unternehmen doch bisher in diesem Segment nicht durch besondere Innovationskraft hervorgetan. Viele der meistgefragten Produkte, wie Apples Iphone oder der Eee-PC von Asus verzichten ganz oder zumindest zunächst auf Windows. Angesichts der geplanten Verkaufszahlen – Asus will allein 2008 rund fünf Millionen Stück verkaufen – ein beachtlicher Markt, der dem Softwareriesen zum großen Teil entgeht. Außerdem hat Microsoft mit Vista wie schon so oft ein Betriebssystem geschaffen, dass wieder einmal mehr und leistungsfähigere Hardware verlangt als seine Vorgänger. Der Trend bei den ultramobilen Geräten geht aber hin zu langsameren, energieeffizienteren Prozessoren und einer begrenzten Speicherkapazität, bevorzugt als Flash-Memory.

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ZDNet.de Redaktion

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