My-SQL-Vize Arnö hatte sein Statement allerdings etwas anders gemeint. Ihm ging es darum, der Open-Source-Szene die Aufgeschlossenheit Suns für ihre Ideale zu vermitteln. Tatsächlich hat Sun über die Zeit viel Code in offene Techniken eingebracht und sich in den vergangenen Monaten mit Open-Solaris und Java-GPL tatsächlich geöffnet – wenn auch nicht unbedingt freiwillig.

Die Szene weiß das. So bleibt fraglich, ob sie Arnö glaubt, dass alles beim Alten bleiben kann, weil ja schließlich die gleichen Leute das Projekt weiter betreiben würden. So hat es dem Ruf von Novell wenig genützt, den Linux-Distributor Suse gekauft zu haben, umso mehr dafür dem Wettbewerber Redhat und anderen Linux-Derivaten. Als Gegenbeispiel könnte IBM dienen, seit der Gemeinde die Entwicklungsplattform Eclipse geschenkt und Linux in den Rang eines Mainframe-Betriebssytems erhoben wurde.

Den Kauf von My SQL als Geschenk an die Open-Source-Community umzudeuten, wird Sun nicht gelingen. Aber vielleicht kann es mit dem Open-Source-Angebot wenigstens den angeknacksten Ruf bei den Analysten verbessern – zumal My-SQL-Chef Marten Mickos versichert, dass My SQL sparsamer mit Speicher- und Rechner-Ressourcen umgehe als herkömmliche Systeme. Wer weiß: Vielleicht wird Sun bald das Green Datacenter mit Stromspar-Chips und Stromspar-Datenbank anbieten.

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ZDNet.de Redaktion

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