Die Geschäftsführung des Dresdner Infineon-Werks hat in der gestrigen Betriebsversammlung erneut mit Stellenabbaumaßnahmen gedroht. 300 festvertraglich angestellte Mitarbeiter sollten freiwillig zur ohnehin angeschlagenen Infineon-Tochter Qimonda wechseln, oder sie würden gekündigt, sagte Helmut Warnecke, Geschäftsführer von Infineon Dresden. Die Qimonda-Aktie lag am Dienstag bei 5,63 Euro (minus 0,53 Prozent).
Gleichzeitig profitierte Infinieon heute von Texas Instruments‘ (TI) Erhöhung der Umsatz- und Gewinnprognose für das vierte Quartal. Der Aktienkurs des Chipherstellers stieg zwischenzeitlich um 0,34 Prozent auf 8,86 Euro.
„Die heutige positive Kursentwicklung des Infineon-Papiers ist nur ein kurzfristiges Echo auf die Prognose von Texas Instruments und wird nicht lange anhalten“, erklärte Merck-Finck-Analyst Theo Kitz. Die Entlassung von 300 Mitarbeitern beeinträchtigten den Kurs kaum, so dass dieser dennoch stabil bleibe. Es sei aber anzunehmen, dass Qimonda selbst nicht in der Lage sei, die Mitarbeiter aufzunehmen.
Bereits Ende November hatte das Unternehmen angekündigt, 300 Leiharbeiter zu entlassen. Gleichzeitig sollten 300 Angestellte zu Qimonda wechseln, das wiederum 300 weitere Leiharbeiter freistellen wollte.
Ein gekündigtes Speicherlieferabkommen wird als Begründung für das Vorgehen von Qimonda herangezogen. Die betroffenen Mitarbeiter wiesen die Drohung als „geschmacklose Erpressung“ zurück.
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