Windows Live: Microsoft sieht seinen Online-Dienst als Social Network

Wie sehen Ihre Pläne für die nahe Zukunft aus?

Nun, einmal werden wir auch weiterhin den Leuten helfen, alle Dinge unter einen Hut zu bringen. Bei Fotos haben wir damit schon begonnen, bei Dateien sind wir auch schon weit fortgeschritten. Allerdings gibt es noch kein Skydrive-Icon auf dem Windows-Desktop, mit dessen Hilfe man einfach per Drag and Drop Dateien zu Skydrive hochladen könnte.

Wir werden also versuchen, Fotos, Dateien und Kalenderfunktionen zusammenzuführen. Das Ganze soll dann ebenso funktionieren, wie das im E-Mail-Bereich bereits geschehen ist.

Eine zweite Richtung, in die wir uns bewegen, ist die Verknüpfung von Windows und Windows Live. Die gemeinsame Nutzung beider Produkte soll möglichst nahtlos erfolgen, damit der Anwender das Beste nutzen kann, was beide Bereich zu bieten haben.

Einer der vor etwa anderthalb Jahren als Demo präsentierten Ansätze war die Idee, dass Microsoft als eine Art Meta-Social-Network fungieren könnte. Es ließen sich also darüber alle anderen sozialen Netzwerke verwalten. Davon hat man allerdings lange nichts mehr gehört. Wie ist da der Stand der Dinge?

Das ist auf jeden Fall eine interessante Entwicklungsrichtung für uns. Konkrete Pläne gibt es in diesem Bereich zwar noch nicht, aber im Rahmen unserer Vision denken wir natürlich daran, so etwas hinzuzufügen.

Das heißt, Sie arbeiten aktiv daran, wollen das aber nicht so an die große Glocke hängen?

Wir denken in diesem Bereich aktiv nach. Ich kann sagen, dass es in Einklang mit unser Strategie und unserem Ansatz steht.

Wenn wir uns in einem Jahr wieder träfen, was läge Ihnen am meisten am Herzen und wie würden Sie Ihren Erfolg messen?

Als Erstes würde ich mir anschauen, wie das Feedback ist. Wie viele Leute benutzen unsere Dienste? Sind sie mit der Performance zufrieden und mit der Qualität? Denn ich denke, unsere Kunden sind der Maßstab für unseren Erfolg, bei jedem Release jedes unserer Produkte. Besonders in der Welt der Services, wo es für die Leute so einfach ist, neue Dinge auszuprobieren, sind Kundentreue und Vertrauen besonders wichtig.

Als Zweites rechne ich damit, dass wir beim nächsten Release von Windows Live wirklich deutliche Fortschritte machen werden. In einem Jahr sollten wir ein ganzes Stück vorangekommen sein. Vor allem in Bezug auf die Themen, die ich bereits erwähnt habe: Wie schaffen wir es, Windows besser in ein umfassendes Benutzererlebnis einzubinden? Wie helfen wir den Nutzern, alle Belange online zusammenzuführen und zu verwalten? Wie schaffen wir es, dass die Menschen über unterschiedliche Dienste hinweg miteinander in Verbindung kommen, kommunizieren und in Kontakt bleiben? Falls wir da Erfolge verzeichnen würden, wäre ich sehr zufrieden.

Als Letztes würde ich sagen: Haben wir es den Nutzern ermöglicht, alles einfach und leicht verständlich durchzuführen, damit es elegant und professionell aussieht? Wie schaffen wir es, dass jeder Besitzer einer Digitalkamera auch gelungene Fotoalben veröffentlicht? Wie rücken wir unsere Kunden optimal ins Rampenlicht?

Sie haben davon gesprochen, dass Sie recht zufrieden sind, wie sich die Dinge im Allgemeinen entwickeln. Bezieht sich das auch auf die Suchmaschinentechnologie? Immerhin hat Microsoft in diesem Bereich Marktanteile verloren. Die Zahlen scheinen sich nicht in die richtige Richtung zu entwickeln.

Für mich kommt es vor allem darauf an, zu beobachten, wo das Produkt steht. Das ist meiner Meinung nach der maßgebliche Faktor: welche Marktposition wir letztlich einnehmen. Search ist ein hervorragendes Produkt. Wir haben im letzten Jahr enorme Veränderungen vorgenommen.

Ist es eine Herausforderung, die Nutzung gemessen an den Produktfähigkeiten noch zu steigern? Ja, das ist es. Aber ich denke, wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir es mit dieser Herausforderung aufnehmen können. Wir sind ein Unternehmen, das weiß, wie es ist, auf einem Gebiet die Nummer zwei oder Nummer drei zu sein, dann mit einem besseren Produkt herauszukommen und letztlich als Nummer zwei oder Nummer eins dazustehen. Ich denke, mit Search haben wir einfach ein ausgereiftes Produkt. Nun werden wir uns daran machen, dies den Kunden auch zu vermitteln und so die Nutzerzahlen zu steigern.

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ZDNet.de Redaktion

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