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IDC und die Zukunft der IT-Industrie: Web 2.0 + Firma = Enterprise 2.0

Was die Marktforscher von Gartner wenig elegant mit „Consumerisierung der IT-Welt“ umschreiben, bezeichnet das Pendant IDC seit kurzem als „Enterprise 2.0“. Damit gemeint sind neue IT-Werkzeuge, die zumeist aus der Consumer-Welt stammen, und die jetzt über Web 2.0-Technologien und die IT-Konvergenz den Eingang auch in den Alltag der Unternehmen finden.

Das Thema rückte sogar zum Leitstern auf dem diesjährigen European ICT Forum 2007 in Berlin auf. Den Ort dazu habe man gleich passend gewählt, sagte John F. Gantz, Senior Vice President von IDC, denn schließlich sei Berlin nach dem Fall der Mauer ein Musterbeispiel der Konvergenz zweier Systeme. Deutschland, im Herzen Europas gelegen, sei zudem die Region, wo unterschiedliche Kulturen zusammenwachsen.

Ob diese politisch begründeten Erklärungsansätze ausreichen, um den Wandel der klassischen Economy in Richtung „Enterprise 2.0“ zu erklären, ist eine andere Frage. Der IDC-Experte nahm jedenfalls zahlreiche Global Player als Vorbild für diesen Trend, wie British Telecom, Walmart oder Google, die den Wandel vorantrieben. „Die Geschwindigkeit im IT-Business und den Geschäftsprozessen nimmt weiter zu“, bilanzierte Gantz.

Demnach soll eine „neue Generation von ICT-Lösungen“, die sich durch Konvergenz sowie offene und kollaborative Web 2.0–Umgebungen auszeichne, wie beispielsweise Blogs, RSS, Mashups und Wikis neue Geschäftsmodelle vorantreiben, Wertschöpfungsketten restrukturieren, existierende Grenzen aufbrechen und die Fähigkeit von Unternehmen revolutionieren, innovativ zu agieren und neue Werte hervorzubringen.

Soweit die graue Theorie. In der Praxis versucht sich der eine oder andere Experte meist erfolglos an einer inspirierenden Definition. Die deutschen Vertreter von Siemens und T-Systems machten aus ihren Vorträgen jedenfalls eher eine Roadmap für die eigenen Produkte, statt dem Trend auf der IDC-Konferenz inhaltlich auf den Grund zu gehen. Dadurch drängt sich für Außenstehende durchaus der Eindruck auf, dass der eine oder andere Konzernlenker nicht wirklich an die neue Freiheit im Netz glaubt.

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ZDNet.de Redaktion

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