US-Startup will proprietäres WLAN kostenlos anbieten

Das kalifornische Startup M2Z Networks will die US-Kommunikationsbehörde FCC gerichtlich dazu zwingen, umgehend eine Entscheidung für die Genehmigung eines neuen drahtlosen Breitbandnetzes zu treffen. Vor 15 Monaten hatte M2Z einen Antrag auf eine 15-jährige Exklusivlizenz für ein bislang ungenutztes 20-MHz-Spektrum im 2,1-GHz-Band gestellt, über den bislang noch nicht entschieden wurde.

M2Z behauptet, dass laut Bundesgesetz eine Entscheidung spätestens ein Jahr nach dem Antrag hätte gefällt werden müssen. „So weit wir wissen, wurde noch nicht einmal darüber diskutiert, inwieweit das freie Frequenzband der Öffentlichkeit zugutekommen kann“, sagte M2Z-Chef John Muleta.

Ziel des von M2Z geplanten Netzwerks ist es, den Wettbewerb auf dem Breitbandmarkt anzukurbeln. So heißt es in dem Antrag, dass mit dem geplanten Netz in drei Jahren 33 Prozent und in zehn Jahren sogar 95 Prozent der US-Bevölkerung einen kostenlosen Breitbandzugang erhalten könnten. Um den werbegestützten Service nutzen zu können, müssen Anwender jedoch zuvor für rund 200 Dollar ein spezielles Empfangsgerät von M2Z erwerben, da das Frequenzband in keinem WLAN-Standard vorgesehen ist.

Bei Zuteilung der Frequenz an M2Z würde der Zugang über ein geschlossenes proprietäres Mobilfunknetz erfolgen, das mit den bestehenden Handynetzen vergleichbar ist. Damit sollen Download-Geschwindigkeiten von 384 KBit/s und Upload-Geschwindigkeiten von 128 KBit/s möglich sein. Um dem Eindruck entgegenzuwirken, das Wi-Fi-Netz umsonst haben zu wollen, bietet M2Z an, fünf Prozent des Umsatzes an das US-Finanzministerium abzutreten.

Die CTIA, die unter anderem AT&T und Verizon Wireless vertritt, hat die FCC bereits ersucht, den Antrag abzulehnen. Die großen Mobilfunkanbieter sind der Ansicht, dass eine Genehmigung des neuen Netzes unzählige rechtliche und öffentliche Probleme schaffe, ohne dem öffentlichen Interesse zu dienen.

Schließlich gäbe es schon genug derartige öffentliche Services, sogar mit schnelleren Geschwindigkeiten. Zudem dürften ungenutzte Frequenzen nur per Auktion und nicht aufgrund eines Antrags vergeben werden. Gerüchten zufolge soll der FCC-Vorsitzende, Kevin Martin, schon gesagt haben, dass er den Antrag ablehnen will.

ZDNet.de Redaktion

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