Open-Source-Offensive von Fedora und Creative Commons

Das Open-Source-Projekt Fedora und die Non-Profit-Organisation Creative Commons (CC) machen gemeinsame Sache: Auf einer Live-Content-CD von Creative Commons bildet Fedora 7 die Plattform für freie und offene Software und Multimediainhalte. Die CD wird ab sofort an den Ständen von Creative Commons und Fedora auf der Linux World (6. bis 9. August) in San Francisco ausgehändigt.

CC bietet in Form von vorgefertigten Lizenzverträgen einen Rahmen für die Veröffentlichung digitaler Medieninhalte. Das Fedora-Projekt wiederum ist eine Linux-Distribution, die aus dem ehemaligen Red Hat Linux hervorgegangen ist. Das aktuelle Release ist Fedora 7, Codename Moonshine. Für die Kooperation besonders interessant ist der Open-Source-Entwicklungsprozess („Build Process“) in Fedora 7. Er ermöglicht die einfache Erstellung individueller Distributionen und Appliances. Worldlable.com, Mitglied der Open Document Format Alliance, stellt den Support für die Entwicklung und Verbreitung der Live-Content CD.

Das Fedora-7-Betriebssystem bootet direkt von der CD aus und bedient sich der Open-Source-Tools wie Revisor, Pungi und anderer, die in der neuesten Fedora-Distribution zu finden sind. Die CD verfügt über eine Auswahl an Inhalten, die unter Creative Commons lizenziert wurden, darunter Audio-, Video-, Bild-, Text- und Ausbildungs-Ressourcen. Vom Desktop aus können Anwender freie und offene Inhalte ausprobieren und mehr über Unternehmen wie Jamendo, Blip.tv, Flickr und andere erfahren.

Auf der CD befindet sich auch eine Reihe von Open-Source-Software-Applikationen wie Open Office, The Gimp, Inkscape, Firefox, Multimedia Viewer und offene Dokumentvorlagen. Die Live-Content-CD ist ein Produkt der Zusammenarbeit zwischen einer ganzen Reihe von Organisationen.

„Fedora 7 verfügt über einen vollständigen Open-Source-Build-Prozess, der die Erstellung von Appliances enorm vereinfacht“, sagte Jack Aboutboul, Community Engineer für Fedora bei Red Hat. „Wir ermuntern Fedora-7-Anwender, individuelle Distributionen zu erstellen, die an ihre besonderen Anforderungen angepasst sind. Wir sind begeistert, dass Creative Commons diese Möglichkeit innerhalb von Fedora 7 nutzt, um Inhalte frei verfügbar zu machen und Software mit freien Lizenzen für jeden zu bieten. Dies ist der erste Schritt, eine Verbindung zwischen der Open-Source-Gemeinschaft von Red Hat und der Creative-Commons-Initiative zu schaffen, die sich ‚Teilen, Wiederverwendung und Neuzusammenstellung (Share, Reuse, Remix)‘ auf die Fahnen geschrieben hat. Unsere Gemeinschaften reden immer schon über eine gemeinsame Vision freier Software und Inhalte – heute haben beide Seiten beschlossen, dass die Zeit reif dafür, die Lücken zu schließen.“

„Als wir beschlossen, den Versuch für Live Content zu unternehmen, war uns klar, dass wir als Basis für unseren Inhalt eine zuverlässige Plattform benötigen, die von der Gemeinschaft voran getrieben wird“, so Jon Phillips, Community and Business Developer bei Creative Commons. „Wir hatten bereits Verbindungen zu einigen der Entwickler bei Red Hat und wussten, dass die Lösungen dieses Unternehmens hochwertig, sorgfältig entwickelt und zuverlässig sind. Wir sehen Live Content als Sprungbrett zu einer dynamischen Verbreitung frei verfügbarer Inhalte. Kommende Versionen von Live Content sollen automatisch selbstorganisierte, unter Creative Commons lizenzierte Inhalte zusammenstellen. Dies wird die Verteilung „lebender“ Inhalte auf dem neuesten Stand ermöglichen. Hierfür appellieren wir an die Mitglieder der Gemeinschaft und die Organisatoren von Inhalten, sich den Bemühungen um die Verbreitung offener Medien anzuschließen.“

Unter creativecommons.org/project/livecontent erhalten Interessenten einen Einblick in das Projekt und können sich an künftigen Versionen von Live Content beteiligen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

2 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

2 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

3 Tagen ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

4 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

4 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

4 Tagen ago