Die Staatsanwaltschaften Kiel und Hamburg haben ein Ermittlungsverfahren gegen Freenet-Boss Eckhard Spoerr eingeleitet. Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge wird dem Vorstandsvorsitzenden des Internetanbieters Betrug, Geldwäsche, Insiderhandel und Untreue vorgeworfen.
Hintergrund sei ein Dossier, das der Wirtschaftsprüfer Marc Münch der Staatsanwaltschaft in Hamburg und Kiel sowie den Aufsichtsbehörden – darunter der US-Wertpapieraufsicht SEC – zugespielt habe. Der ehemalige Chef des Freenet-Rechnungswesens will anhand interner Dokumente nachweisen, dass Spoerr in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.
Dazu soll der Vorstandsvorsitzende ein Geflecht von Beteiligungen installiert haben. Der Schaden liege in zweistelliger Millionenhöhe, hieß es. Spoerr wies die Behauptungen zurück. Es handele sich um alte Vorwürfe, die gegen ihn instrumentalisiert würden.
Unterdessen bemängelte auch Paschalis Choulidis, Vorstandssprecher beim Mobilfunkunternehmen Drillisch, die Arbeit von Spoerr. Choulidis hält acht Prozent der Freenet-Aktien und ist einer der größten Einzelaktionäre. Spoerr sei im Mobilfunk ein Neuling, sagte Choulidis. „Er wiederholt Fehler, die andere schon gemacht haben.“ Das gesamte Freenet-Management sei „viel zu passiv“. Der Freenet-Aufsichtsrat müsse zur Hauptversammlung am 20. Juli neu gewählt werden.
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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