Die sieben Todsünden der AJAX-Entwicklung

1. Missbrauch des Zurück-Buttons: Diesen Fehler hat garantiert jeder Entwickler schon einmal gemacht. Der Zurück-Button gehört für viele Benutzer bereits zu den Selbstverständlichkeiten von Webanwendungen. Viele angehende AJAX-Entwickler versehen ihre AJAX-Anwendungen mit einem Zurück-Button, der dann prompt nicht richtig funktioniert, und zwar aus mehreren Gründen: Einmal ist Javascript nicht gerade die optimale Programmiersprache für diese Funktion, und zweitens erfordert ein AJAX-Design eine ganz andere Herangehensweise.

Einem Neuling im Bereich der AJAX-Entwicklung ist vielleicht nicht klar, dass „Zurück“ nicht immer die beste Option ist. „Zurück“ ist eine Funktion, die man benötigt, wenn eine Seite aktualisiert wurde, oder noch häufiger, wenn eigentlich eine ereignisbezogene Rückgängig-Funktion gefragt ist. Dies sollte sich der Programmierer unbedingt vorab überlegen, um doppelte Arbeit zu vermeiden.

2. Den Benutzer im Dunkeln lassen, was passiert: Wichtiger Bestandteil der Funktionsweise von AJAX ist, dass es nicht wie üblich ganze Seiten einer Web-Benutzeroberfläche neu lädt. Daher muss man dem Benutzer irgendeinen optischen Hinweis geben, damit er weiß, dass sich etwas verändert hat.

3. Vernachlässigung von Links: Ein weiterer gängiger AJAX-Schnitzer: das Vernachlässigen von URLs, die zur Verwendung außerhalb der Anwendung einfach herauskopiert werden können. Wer eine Webadresse einfach kopieren und per E-Mail an einen Freund schicken möchte, bekommt bei AJAX Schwierigkeiten. Bei AJAX besteht die einzige Möglichkeit, dem Benutzer brauchbare Links für Cut-and-Paste anzubieten, darin, sie manuell zur Verfügung zu stellen. Warum? Weil bei einer AJAX-Anwendung nicht der Server eine bestimmte Seite bereitstellt, sondern per Javascript dynamisch generiert!

Das mögliche Interesse eines Benutzers an diesem gängigen Feature von Webanwendungen sollte keinesfalls vernachlässigt werden. Es lohnt sich, wenn man sich die Mühe macht, sinnvolle URLs bereitzustellen, da der Server dies nicht tut. So wird der Benutzer zufriedengestellt.

4. Content-Kontrolle statt Seitenkontrolle: Nicht mehr auf die traditionelle Client-Server-Interaktion angewiesen zu sein, ist eine prima Sache, wenn eine dynamische Kontrolle über die Inhalte gewünscht ist. Aber das Ganze hat auch eine Schattenseite: Das Neuschreiben hochgradig spezifischer Bereiche einer Seite, um dem Benutzer eine optimale Interaktion zu ermöglichen, bietet zwar tatsächlich eine umfassende Kontrolle, lässt aber das Gesamtbild aus dem Blick geraten.

Nur zu häufig wird beim Bearbeiten eines bestimmten Abschnitts der Seite vergessen, dass die Seite nicht vom Server aktualisiert wird. Dies kann zu einer fragmentierten Seite führen und den Benutzer verwirren, wenn der angezeigte Bildschirm nicht mehr stimmig ist! Deshalb sollte also immer die gesamte Seite im Blick behalten und sichergestellt werden, dass jede Änderung dynamischer Inhalte überall wirksam wird, wo der Benutzer sie sehen soll.

5. Aussperren von Spidern: Der Vorteil von AJAX ist, dass Unmengen von Text auf einer Seite unterbracht werden kann, ohne dass die Seite neu geladen werden muss. Und der Nachteil von AJAX ist, dass man Unmengen von Text auf einer Seite unterbringen kann, ohne dass die Seite neu geladen werden muss. Wenn die Anwendung auch suchmaschinenfreundlich sein soll, liegt hier der Haken. Was auch immer auf der Seite dynamisch geändert wird, es sollte sichergestellt sein, dass ausreichend statischer Text am Anfang der Seite vorhanden ist, um den Spidern Futter zu geben.

6. Unlesbaren Text produzieren: AJAX unterstützt nicht besonders viele Zeichensätze. Das ist zwar keine Einschränkung, bei der es um Leben und Tod geht, aber wird das nicht beachtet, kann es zu echten Problemen führen. Der grundlegende Zeichensatz ist UTF-8. Man sollte nicht vergessen, alles, was das Javascript sendet, entsprechend zu kodieren, und auch auf der Serverseite den Zeichensatz für die Inhalte korrekt einzustellen.

7. Benutzer ohne Javascript im Dunkeln lassen: Es gibt Browser, bei denen Javascript nicht aktiviert ist, und Benutzer, die nicht gleich verstehen, was das bedeutet. Diese Benutzer sollte man nicht im Dunkeln tappen lassen.

Das sind alles Fehler, die mit etwas Nachdenken zu vermeiden sind. Die wirklichen Fallstricke hingegen sind weniger offensichtlich.

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ZDNet.de Redaktion

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