Mit dem Handy besser surfen: Opera Mini gegen Net Front

Operas kostenloser Handy-Browser sorgt dafür, dass sich Webseiten auf dem Mobiltelefon schnell aufbauen und dennoch gut anzusehen sind. Über eine GPRS-Verbindung braucht eine Webseite wie spiegel.de etwa 20 Sekunden. Dazu nutzt Opera zwei Tricks: Zum einen werden die Bilder komprimiert, um die Datenmenge zu verringern und den Seitenaufbau zu beschleunigen. Zum anderen sortiert der Browser die Inhalte nach ihrer Wichtigkeit: Links und Menü klassifiziert die Software als Teile der Webseite, die nicht als erstes auf der Seite erscheinen müssen. Text- und Bildbeiträge kommen dagegen an vorderster Stelle. Viele proprietäre Handy-Browser dagegen zeigen erst eine unendlich lange Liste mit weiteren Links und Menüpunkten an, durch die sich der Nutzer mühsam durchscrollen muss, bevor er zu den eigentlichen Inhalten gelangt.

Der Startbildschirm des Opera Mini zeigt neben Googles Suche auch Yahoo und Wikipedia. Unter den Suchhilfen hat der norwegische Softwarehersteller die Möglichkeit für Foto-Blogging sowie RSS-Feeds vorgesehen. Zusätzlich lässt sich die Seite noch personalisieren: Der Handybesitzer kann eigene Links hinterlegen. Über die Zifferntasten lassen sich zehn Menüpunkte wie „History aufrufen“ oder „Zoom“ aktivieren. Das erweist sich im Test als wesentlich einfacher als das umständliche Scrollen mit dem Steuerkreuz. Neues bezüglich RSS-Feeds gibt es in der Version 3.1, die seit Februar 2007 zu haben ist: Wer will, kann seine Feeds im Nachhinein umbenennen oder einzelne Dienste auch wieder abbestellen.

Die Navigation erfolgt durch die direkte Eingabe der Web-Adresse, die Bookmarks oder die History. Die Lesezeichen lassen sich verwalten, wie man es von einem Browser für den PC gewohnt ist – allerdings mit einem kleinen Manko: Der Nutzer kann keine Ordner anlegen, um die Lesezeichen besser zu strukturieren. Neben einer History, die die bereist aufgerufene Seiten auflistet, unterstützt die aktuelle Version 3.1 zudem sichere Webverbindungen für E-Banking und Online-Shopping. Tabbed Browsing beherrrscht der Opera Mini jedoch nicht.

Um den Opera Mini auf dem Handy zu installieren, gibt es drei Möglichkeiten: Wer gern am PC arbeitet, kann sich die Dateien auf seinen Desktop-Rechner laden und dann via Datenabgleich oder Micro-SD-Karte aufs Telefon schieben. Die zweite Möglichkeit besteht darin, die Konfigurationsdateien per SMS anzufragen. Die eleganteste Methode ist jedoch zweifellos, sich die Software über den vorinstallierten Handy-Browser direkt aufs Mobiltelefon zu laden und zu installieren.

Fazit

Die kostenlose und 97 KByte große Applikation haben sich laut Hersteller bereits 15 Millionen Handybesitzer heruntergeladen. Der Erfolg des Opera Mini liegt in der einfachen Bedienung und den vielen individuellen Einstellmöglichkeiten, die der Browser bietet. Zudem unterstützt er RSS-Feeds und SSL-Seiten. Fehlt nur noch, dass auch das Surfen in mehreren Fenstern gleichzeitig möglich wird.

Der Opera Mini kann unter www.operamini.com heruntergeladen werden.

Anmerkung: Gleich nach Abschluss des Tests hat Opera Software die Beta-Version von Opera Mini 4 bekannt gegeben. Ein Test dazu folgt in Kürze.

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ZDNet.de Redaktion

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