Die Rolle der SAP im deutschen IT-Markt ist schlichtweg „gigantisch“, nicht nur in Bezug auf Software, sondern auch auf IT-Dienstleistungen: SAP-bezogene Services haben einen Anteil von 17 Prozent am Gesamtmarkt für Project Services. Bis 2008 wird sich dieses „deutsche Phänomen“ auf jeden Fall verstärken, denn es steht bei vielen Unternehmen die Migration auf SAP ERP an. „Dies wird sich in den nächsten beiden Jahren radikal ändern – und sich zum dominierenden Thema im ERP-Markt entwickeln“, sagte Christian Glas, Senior Consultant bei Pierre Audoin Consultants (PAC) GmbH.
Hintergrund ist folgender: Über 90 Prozent der SAP R/3-Nutzer besitzen bereits die neuen Lizenzen für SAP ERP, was vor allem auf die gestaffelte Rabattpolitik der SAP zurückgeht: Je früher ein Unternehmen die Lizenz erwarb, umso mehr Rabatt bekam es. Darüber hinaus kam der Kunde ohne Aufpreis in den Genuss attraktiver Zusatzmodule, etwa der Business-Intelligence-Lösung der SAP, deren Erwerb für R/3-Nutzer kostenpflichtig gewesen wäre. Kurz gesagt, die meisten Kunden investierten um der Vorteile willen frühzeitig in SAP ERP, ohne die sofortige Migration zu planen. Sie werden dies mit Sicherheit nachholen, jedoch ist derzeit noch offen, wann.
Um dies näher bestimmen zu können, lohnt ein Blick auf die Motivation von Unternehmen für die Migration. Während die SAP selbst den hohen Innovationsgrad der neuen Lösung, allen voran deren SOA-Architektur, in den Vordergrund stellt, hält der überwiegende Teil der Kunden eher einen anderen Grund für ausschlaggebend: das Auslaufen der Wartung. Auch die neuen Funktionalitäten der Lösung werden von vielen als Migrationsargument angeführt. So manches Unternehmen will darüber hinaus SAP ERP für die Konsolidierung seiner heterogenen Systemlandschaft nutzen. Nichtsdestotrotz bleibt der Wartungsaspekt das Schlüsselargument.
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