Skype fordert offenen Zugang zum US-Mobilfunknetz

Skype hat die Federal Communications Commision (FCC) ersucht, die US-Mobilfunkanbieter aufzufordern, ihre Reglementierungen hinsichtlich der in ihren Netzen nutzbaren Hard- und Software zu lockern. Das Unternehmen beruft sich in seinem Antrag vom 20. Februar auf die so genannte Carterfone-Regelung, die es Handy-Besitzern ermöglichen soll, alle Geräte und Software ihrer Wahl im Mobilfunknetz zu nutzen.

„Die User sollen von überall auf unsere Software zugreifen können“, sagte Christopher Libertelli, Senior Director of Government and Regulatory Affairs bei Skype. „Und wir wollen sicherstellen, dass die Neuregulierung in die richtige Richtung geht.“

Die Carterfone-Richtlinie stammt aus dem Jahr 1968, als AT&T eine Monopolstellung auf dem amerikanischen Telekommunikationsmarkt inne hatte. Sie erlaubt Verbrauchern den Anschluss jeglicher Geräte an das Telefonnetz, so lange sie das Netz nicht negativ beeinflussen. Vor der Regelung stellte AT&T alle Telefone und sonstige Hardware zur Verfügung und verklagte jeden, der unautorisierte Produkte zum Anschluss an das Telefonnetz verkaufte.

Die Öffnung des Marktes trug seinerzeit zu Innovationen wie dem Faxgerät oder dem Internetmodem bei. In den letzten Jahren wurde die Richtlinie auch auf andere Kommunikationsnetze wie TV-Kabel oder DSL ausgeweitet. Seitdem dürfen Unternehmen wie Linksys beispielsweise kabellose Router verkaufen.

Die Mobilfunknetze waren von der Regelung bisher ausgenommen. Daher wird der US-Markt in hohem Maße von den Anbietern bestimmt. Sie legen fest, welche Telefone in ihren Netzen genutzt werden dürfen, zu welchen Inhalten die Nutzer Zugang haben und welche Programme auf den Telefonen laufen dürfen. Einige haben sogar Klauseln in ihren Mobilfunkverträgen, die Kunden das Herunterladen und die Nutzung von Skype in ihrem Netz ausdrücklich verbieten.

ZDNet.de Redaktion

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