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Bitkom sieht 20.000 offene Stellen in der ITK-Branche

Um den Fachkräftemangel zu beheben, fordert der Bitkom Maßnahmen in der Bildungs- und Zuwanderungspolitik. Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Studienanfänger im Fach Informatik um ein Viertel auf rund 28.000 im Jahr 2006 eingebrochen. Davon wird nach der aktuellen Abbrecherquote weniger als die Hälfte einen Abschluss in diesem Fach erreichen. „Das Informatikstudium muss attraktiver werden“, sagte Berchtold.

Bereits vor Monaten hatte Berchtold aber auch erklärt, dass „die Anforderungen der Unternehmen und die Qualifikation der Bewerber häufig nicht zusammenpassen“. Notwendig sei weniger theoretisches Wissen, dafür mehr Praxisbezug und die Vermittlung von branchenspezifischem IT-Know-how. Die Studierenden sollten zudem die Möglichkeit haben, persönliche Fertigkeiten wie Kommunikationsfähigkeit und Fremdsprachen gezielt zu entwickeln.

Entsprechend skeptisch zeigen sich Absolventen von Informatik-Studiengängen heutzutage: Schließlich suchten viele Arbeitgeber Bewerber mit Berufserfahrung. In 2006 richtete sich nur ein Drittel der Ausschreibungen für IT-Fachkräfte explizit an Job-Einsteiger. Trotzdem sieht der Bitkom in der Umstellung der Abschlüsse auf Bachelor und Master eine Chance, die Studiengänge zu modernisieren und die Studienzeiten zu verkürzen.

Zweiter Ansatzpunkt für die Linderung der akuten Expertenknappheit ist aus Sicht des Bitkom eine Reform des Zuwanderungsgesetzes: „Das Zuwanderungsgesetz hat sich als Gesetz zur Verhinderung von Zuwanderung erwiesen.“ Der Bitkom fordert eine Halbierung der Einkommensgrenze für die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis für IT-Spezialisten. Wirkungsvoll sei es, die Auswahl von Zuwanderern nach einem Punktesystem zu regeln, wie es schon vor der Verabschiedung des seit 2005 geltenden Gesetzes in der Diskussion war. Wer Kriterien wie Qualifikation, Sprachkenntnisse und Alter erfüllt und darüber hinaus gute Jobaussichten hat, sollte dauerhaft in Deutschland bleiben können.

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ZDNet.de Redaktion

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