Bald möglich: Datenübertragung mit 10 GBit/s

Eine neue Generation von optischen Netzen rückt in greifbare Nähe: Im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes hat ein Forscherteam von Siemens Daten fehlerfrei über ein passives optisches Zugangsnetz mit einer Rate von 10 GBit/s übertragen. Das ist eine Vervierfachung der bisherigen Höchstgeschwindigkeit. Gleichzeitig konnte zum ersten Mal eine Entfernung von 100 Kilometern zwischen Netzknoten und Teilnehmer, der so genannten letzten Meile, überbrückt werden. Aktuell können Teilnehmer im Umkreis von maximal 20 Kilometern angeschlossen werden.

Vor kurzem hatte Siemens Networks einen anderen Weltrekord im Zusammenhang mit optischen Netzen gemeldet: Innerhalb eines Versuchaufbaus wurden im optischen Kernnetz eines Betreibers 107 GBit/s übertragen. Im kommerziellen Betrieb sind momentan in diesem Netzbereich Datenraten von bis zu 40 GBit/s möglich. Nun hat das Forscherteam von Siemens eine neue Höchstgeschwindigkeit erreicht – diesmal im optischen Zugangsnetz.

Die derzeit bekannteste Technologie für das Zugangsnetz ist Digital Subscriber Line (DSL). Sie bietet Datenraten von bis zu 50 MBit/s. DSL nutzt die bereits verlegte Kupfer-Doppelader des Telefonnetzes. Zukünftige Dienste wie Video-on-demand, Videokonferenzen, Triple Play, Voice-over-IP, digitales Fernsehen und HDTV (High Definition TV) erfordern jedoch Zugangsnetze mit noch höheren Datenraten. Der Glasfaserteilnehmeranschluss ermöglicht die notwendigen Bandbreiten.

Heutige GPON-Zugangsnetze (Gigabit Passive Optical Network) arbeiten mit Datenraten von 2,5 GBit/s aus dem Netz zum Teilnehmer (Downstream) und 1,2 GBit/s vom Teilnehmer ins Netz (Upstream). Über eine zentrale Einrichtung können Teilnehmer im Umkreis von bis zu 20 Kilometern angeschlossen werden. Sollen Teilnehmer erreicht werden, die weiter entfernt wohnen, wird ein zusätzliches System benötigt – selbst dann, wenn die Kapazität des ersten Knotens noch nicht ausgelastet ist. Zudem ist die Zahl der Teilnehmeranschlüsse pro Knoten auf 64 beschränkt.

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ZDNet.de Redaktion

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