Peter Gutmann, Computerexperte am Department of Computer Science der University of Auckland (Neuseeland), hat genauer nachgerechnet. Er setzt seine Kritik an der Kostenanalyse des DRM-Systems auf Basis der Windows Vista Content Protection an.
Für den Wissenschaftler ziehen die Spezifikationen des mit Vista verbundenen Schutzes von Inhalten „die längste Suizid-Fußnote in der Geschichte der Computerwelt“ nach sich. Windows Vista beinhalte zwar eine extensive Überarbeitung von Open-Source-basierten Kernelementen mit dem Ziel, den Schutz für Premium-Inhalte auf unterschiedlichen digitalen Formaten effektiv abzuschotten. Wenn übertriebene Schutzfunktionen aber dazu führten, dass die Chips unterschiedlicher Hersteller miteinander konkurrierten oder Grafik- und Soundkarten gar nicht mehr funktionierten, sei das Chaos perfekt.
Um dennoch zu einer verbesserten Performance, Systemstabilität sowie technischem Support mit leistungsfähiger Hard- und Softwareausstattung zu gelangen, seien hohe Investitionen und umfassende Initiativen erforderlich, sagt Gutmann. Dies gelänge aber nur mit herstellerübergreifenden Initiativen. Denn die Schutzanstrengungen müssten sich auf alle Applikationen erstrecken, die mit Vista auch nur indirekt in Berührung kämen, etwa Hardware auf einem Macintosh-Computer oder einem Linux-Server. Der Experte befürchtet deshalb als Folge der unausgereiften Lösungen „Kollateralschäden“ entlang der gesamten Wertschöpfungskette in der Computerindustrie.
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