Experten: Mobilfunkbetreiber dürfen Heimatmärkte nicht aufgeben

Die Sättigung der westeuropäischen Mobilfunkmärkte bringt die Provider zunehmend in die Zwickmühle. Einerseits locken Osteuropa oder Asien mit deutlich höheren Wachstumsraten. Zum anderen geraten gerade die Platzhirsche wie die ehemaligen Monopolisten auch auf den Heimmärkten etwa durch Billiganbieter stärker unter Druck und müssen reagieren. „Die Mobilfunkbetreiber haben es sicherlich nicht leicht“, meint Erste-Bank-Analyst Rene Jürgen Ulamec. „Sie haben nur eine gute Chance, wenn sie expandieren. Den Heimmarkt können die Provider aber nicht aufgeben, auch wenn sie dort unter Druck geraten“, sagt Ulamec.

Eine generell richtige Strategie gibt es dabei nicht. Vodafone etwa hat sich trotz seiner Expansionsbestrebungen erst im Frühjahr von seinem verlustreichen Japan-Geschäft getrennt. Die spanische Telefonica befindet sich derzeit mit einem Strategiemix auf Erfolgskurs. So ist der Telekomriese stark in den Wachstumsmärkten Südamerikas vertreten. „Darüber hinaus macht die Telefonica nach der Übernahme von O2 aber auch den Branchenführern in Großbritannien und Deutschland Konkurrenz“, erklärt Ulamec. Aufgrund des steigenden Konkurrenzdrucks kämpfen Westeuropas Mobilfunkanbieter derzeit mit sinkenden Margen. „Der gesamte Telekomsektor stand in den vergangenen Quartalen unter Druck“, resümiert Ulamec.

Im Gegensatz zum gesättigten westeuropäischen Markt können vor allem China und Russland weiterhin mit rasant wachsenden Kundenzahlen aufwarten. Der nach Kundenbasis zum Ende des zweiten Quartals auf 273,8 Millionen ausgebaut. Rivale China Unicom kommt nach Berechnungen der Mobilfunkorganisation Mobile World auf 14,6 Millionen Neukunden, die russischen Betreiber MTS und Vimpelcom auf 14 und 13 Millionen.

ZDNet.de Redaktion

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