Zukunftsmarkt Voice over WLAN: Dual-Mode-Telefonie im Test


WLAN-Handy Nokia E60.

In die Verwirrung bezüglich der Frage, ob man mit dem SIP-Client der Nokia-E-Serie-Geräte nun per WLAN VoIP-Telefonie machen kann oder nicht, platziert die Eteleon GmbH ein Angebot, das auf einem für den Eteleon-SIP-Dienst vorkonfigurierten E60 von Nokia gründet. Zusammen mit einem GSM- und IP-Tarif von eteleon ist das Nokia E60 für 0,00 Euro erhältlich. Die Grundgebühr beträgt monatlich 5,95 Euro bei einem Mindestumsatz von 5 Euro. Wer die IP-Telefonie des Eteleon-Angebots nutzt, kann für 1,49 Cent pro Minute in das deutsche Festnetz und für 17,9 Cent pro Minute in die deutschen Mobilfunknetze telefonieren. Dabei rechnet der Anbieter die Gebühren von Anfang an im Sekunden-Takt ab.

ZDNet hat das Angebot genutzt und die IP-Telefonie per SIP und Dualmode-Handy getestet. Tatsächlich erwies sich die Konfiguration des E60 für die IP-Telefonie als sehr einfach. Einzig der Zugangspunkt für das WLAN muss noch im Handy definiert werden. Dazu hat Eteleon dem Paket eine Anleitung beigelegt, die anhand von Screenshots die notwendigen Maßnahmen beschreibt.

Schon nach wenigen Minuten ist man in der Lage, die VoIP-Telefonie zu aktivieren. Nach anfänglichen Zurückweisungen der Anmeldung klappte diese dann doch reibungslos. Die eigentlich nur einmal notwendige Prozedur fordert der Dienst allerdings in unregelmäßigen Abständen erneut an. Laut Auskunft des Anbieters liegt dies an der fehlenden STUN-Unterstützung (Simple traversal of UDP over NATs) des E60. Das Protokoll ermöglicht SIP-Telefonen den Zugang zum Internet, ohne die Einstellungen von Firewalls und Router zu verändern und ist unter anderem für die Übermittlung der öffentlichen IP-Adresse zuständig. Hierfür sendet das SIP-Telefon normalerweise eine Anfrage an einen STUN-Server beim VoIP-Provider. Der Provider DUS.net, auf dessen IP-Dienst das Angebot zurückgeht, erzeugt aber laut Eteleon bald „einen Ping“, der das Problem behebt.

Bei der Anwahl einer neuen Nummer fragt das E60 den bevorzugten Anruftyp ab. Zur Auswahl stehen Sprachanruf, Videoanruf und Internetanruf. Bei der Anwahl selbst treten aber öfter Probleme auf: Nimmt der Gesprächspartner den Ruf an, hört dieser zunächst für ein bis zwei Sekunden gar nichts, während der Anrufende am E60 noch das Rufzeichen vernimmt. Das führte dazu, dass der Angerufene das eine oder andere Mal den Hörer bereits wieder auf die Gabel gelegt hatte, bevor die Verbindung überhaupt zustande kam. Dieses Problem trat nicht nur bei der WLAN-Verbindung über einen Linksys-Router und einen DSL-Anschluss auf, sondern auch bei einer zweiten Infrastruktur mit einem UMTS-Modem für das surf@home-Angebot von O2. Auch bei diesem Phänomen baten wir bei Eteleon um eine Stellungnahme. Die Anwort: „Das Problem ist bei uns noch nicht aufgetreten und ist uns ein Rätsel.“

Kommt das Gespräch zustande, schwankt die Qualität der Verbindung abhängig von der Qualität der Funkversorgung. In einer Zweizimmerwohnung, in welcher der Praxistest stattfand, kam es immer wieder zu Aussetzern in der Übertragung. Die Verzögerungszeiten waren merkbar, führten aber noch nicht dazu, dass man sich ins Wort fiel.

Fazit: Die Einrichtung der IP-Telefonie mit dem von Eteleon vorkonfigurierten Nokia E60 war einfach und schnell zu bewerkstelligen. Doch vor allem die Probleme beim Rufaufbau wie sie bei unseren Test vorkamen, trübten die Freude bei der Nutzung dann jedoch erheblich.

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ZDNet.de Redaktion

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